Sonntagstafel: Vegetasia

Sonntagstafel Vegetasia
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Fisch und Fleisch mit V.: taiwanesisch-vegetarische Speisen im Vegetasia.

Man kann darüber philosophieren, warum vegetarische Speisen so gern in Form von Wurst, Schnitzel oder Döner serviert werden. Oder man nimmt es einfach hin und erfreut sich an den Wortspielchen à la Vleisch, Vurst oder Visch. Im Vegetasia – ja, das V ist Programm – macht man das mit taiwanesischen Gerichten schon seit 1992. Und gar nicht so schlecht, auch aus carnivorischer Sicht. Denn dem Rindvleisch mit Wasserspinat merkt man kaum an, dass es in Wirklichkeit aus dem Stamm frischer Shiitake-Pilze zubereitet wurde. Die Garnelen am Spieß sind liebevoll geformt und kommen in der Bissfestigkeit fast an das Original heran. Und bei Sesam-Gemüserollen erwartet man sich ohnehin keinen herzhaften Biss in Muskelgewebe.

Nicht ganz überzeugt das Vleisch im Tepan Yaki – hier merkt man doch recht stark, dass man auf weichen Tofu beißt. Dafür funktioniert bei allen Speisen die Abstimmung der Gewürze ganz wunderbar. Asiatisch, aber ohne Glutamat. Da nimmt man auch in Kauf, dass das eine oder andere Gericht (die meisten Hauptspeisen gibt es unter zehn Euro) nur lauwarm auf den Tisch kommt.

Fazit: Lokale wie das Vegetasia haben durchaus das Potenzial, aus Fleischessern eingevleischte Vegetarier zu machen.

INFO

Vegetasia, Ungargasse 57, 1030 Wien, Mo–So 11.30–15, 17.30–23 Uhr, ✆ 01/713 83 32

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.03.2013)

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