Wiederaufbau

Türkei sechs Monate nach dem Erdbeben: „Wir verlieren die Hoffnung“

Samandag am 9. Juli. Nach dem versprochenen Wiederaufbau in Rekordzeit sieht es in der Erdbebenzone bisher nicht aus.
Samandag am 9. Juli. Nach dem versprochenen Wiederaufbau in Rekordzeit sieht es in der Erdbebenzone bisher nicht aus. OZAN KOSE
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Ein halbes Jahr nach dem Erdbeben in der Türkei verzweifeln Opfer in der Provinz Hatay. Bei Temperaturen um die 40 Grad ist die Trinkwasserversorgung bis heute nicht stabil.

Ein halbes Jahr ist seit der Erdbebenkatastrophe in der Türkei vom Februar vergangen, doch im Unglücksgebiet ist selbst das Notwendigste noch knapp. Wenn in der Provinz Hatay zwischen den Trümmern zerstörter Häuser ein Lastwagen mit Trinkwasser auftaucht, bilden sich sofort lange Schlangen von Wartenden. „Erst gestern habe ich einen Lkw gesehen, vor dem tausend Leute angestanden sind“, sagt der Arzt Sevdar Yilmaz. „Wir verlieren inzwischen die Hoffnung.“

Am 6. Februar stürzten zwei mächtige Erdstöße die rund 14 Millionen Bewohner einer Region von Adana am Mittelmeer bis ins 500 Kilometer weiter östlich gelegene Diyarbakir ins Unglück. Einer ersten Erschütterung um vier Uhr morgens mit der Stärke 7,8 folgte kurz nach Mittag ein weiterer Schlag der Stärke 7,7. Rund 52.000 Menschen starben, 800.000 Gebäude stürzten ein oder sind wegen schwerer Schäden unbewohnbar. Elf der 81 Provinzen der Türkei waren betroffen. Millionen Menschen wurden obdachlos und mussten in Zelten untergebracht werden. Hatay gehörte zu den am schwersten getroffenen Gebieten. Im benachbarten Syrien kamen mehr als 8000 Menschen ums Leben.

650.000 Neubauten angestrebt

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