Ab 65 Jahren steigt die Lebenserwartung kaum an.
„Presse“-Recherche

Warum die Alten nicht älter werden

Eine Datenanalyse der „Presse“ zeigt, wie sich die Lebenserwartung der Senioren in Mitteleuropa von jener der Gesamtbevölkerung entkoppelt. Klimawandel und Corona werden den Trend noch verstärken. 

Zu den Gemeinplätzen, die im Regelfall nicht hinterfragt werden, zählt jener von der stetig steigenden Lebenserwartung in Europa. Krise, Krieg oder Inflation ­­– dass EU-Bürger unabhängig von den äußeren Umständen immer älter werden, gilt als selbstverständliche Errungenschaft, die auf medizinischem Fortschritt und steigendem Wohlstand fußt. Dass die Medizin immer mehr Leiden in den Griff bekommt, ist weiterhin unbestritten – siehe etwa die jüngsten Durchbrüche bei der Erforschung von Therapien gegen Alzheimer oder den im Blitztempo entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus. Und auch der allgemeine Wohlstand, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, wächst trotz zeitweiliger Rückschläge (wie zuletzt infolge der von Russland ausgelösten Energiekrise) weiter an.

Doch geht es mit der Lebenserwartung ebenfalls kontinuierlich bergauf? Genau dieser Frage ist das Datenteam der „Presse“ nachgegangen­ – und die Antwort fällt zwiespältig aus: Die Europäer werden nämlich nicht überall gemeinsam älter, denn die Lebenserwartung der mitteleuropäischen Senioren hat sich im Lauf der vergangenen Jahre von jener der Restbevölkerung entkoppelt und stagniert bzw. steigt langsamer an.

Bloß vier Monate mehr

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