Der 46-jährige Letta legte Staatspräsident Napolitano seine Ministerliste vor. Am Sonntag wird die Regierung vereidigt.
Die neue italienische Regierung unter dem designierten Ministerpräsidenten Enrico Letta ist fixiert. Der 46-jährige Letta legte Staatspräsident Giorgio Napolitano am Samstag in Rom die Ministerliste vor. Das neue Kabinett soll am Sonntag um 11.30 vereidigt werden.
Das neue italienische Kabinett um Enrico Letta besteht aus Schwergewichten aus den Reihen der sozialdemokratischen Mitte-links-Gruppierung "Demokratische Partei" (PD), der Mitte-rechts-Kraft "Volk der Freiheit" um Ex-Premier Silvio Berlusconi und der Zentreumspartei "Scelta Civica" um den scheidenden Premier Mario Monti. Auch parteiunabhängige Fachleute hievt Letta ins neue Parlament. Zur Außenministerin rückt die Ex-EU-Menschenrechtskommissarin Emma Bonino auf.
Notenbanker wird Wirtschaftsminister
Der Generaldirektor der italienischen Notenbank Fabrizio Saccomanni ist der neue Wirtschaftsminister. Der Chef der Berlusconi-Partei PdL, Angelino Alfano, avanciert zum Innenminister und Vizepremier.
Die scheidende Innenministerin Annamaria Cancellieri wechselt ins Justizministerium. Der Vertraute des scheidenden Premiers Monti, Mario Mauro, ist der neue Verteidigungsminister. Die Kanu-Olympiasiegerin deutscher Abstammung Josefa Idem, die für die PD ins Parlament gewählt worden war, rückt zur neuen Sport- und Frauenministerin auf.
Parteiunabhängige Experten
Der italienische Präsident Giorgio Napolitano hat nach der Vorstellung der Ministerliste die politischen Parteien, die das neue Kabinett unterstützen wollen, zu Zusammenhalt aufgerufen. Dies sei die Bedingung, damit das Kabinett arbeiten könne, betonte Napolitano. Die Regierung Letta sei die einzig mögliche Regierung für Italien, mahnte das Staatsoberhaupt.
Letta betonte, dass das neue Kabinett nicht nur aus Vertretern der politischen Gruppierungen, sondern auch als parteiunabhängigen Experten bestehe. Zwei Minister der scheidenden Regierung Monti wurden bestätigt. Dabei handelt es sich um Europaminister Enzo Moavero, der sein Ressort behält, und um die scheidende Innenministerin Annamaria Cancellieri, die ins Justizministerium wechsel. Er habe eine junge Regierungsmannschaft mit einer Rekordzahl von Ministerinnen aufgebaut, sagte Letta.
(APA)