David Alaba wandelt am 25. Mai in London auf den Spuren von Edi Krieger und Franz Hasil.
München/Ag. Sonst Zurückhaltung und Bescheidenheit in Person, sprudelte nach dem Finaleinzug mit Bayern München aus David Alaba, 20, die Euphorie. „Das war die beste Erfahrung meiner Karriere“, schwärmte der Linksverteidiger nach der 3:0-Gala in Barcelona. „Wenn man in ein Champions-League-Finale einzieht, geht ein Traum in Erfüllung.“
Zum dritten Mal innerhalb der jüngsten vier Saisonen stehen die Bayern im Finale der Königsklasse, nach der Gelbsperre im Vorjahr darf Alaba diesmal am 25.Mai im Wembley-Stadion mitwirken.
Der Teamspieler trug maßgeblich zu Barcelonas höchster Champions-League-Heimniederlage seit dem 0:4 gegen Dynamo Kiew im November 1997 bei. Mit einem Pass über 65 Meter auf Arjen Robben bereitete er das 1:0 der Bayern vor. „Ich hatte in dieser Situation fast keine andere Möglichkeit, der Raum war frei. So eine Aktion geht im Spiel schnell, da denkt man nicht viel nach“, sagt Alaba.
Wolfgang Feiersinger wurde vor Dortmunds Triumph (1997) von Trainer Ottmar Hitzfeld aussortiert. Marko Arnautović saß bei Mailands Sieg 2010 nur auf der Tribüne. Alaba war 2010 und 2012 auch nur Zuschauer. Im Cup der Meister, dem Vorgänger der Champions League, waren zwei Österreicher im Finale zu sehen. Franz Hasil gewann 1970 mit Feyenoord (Trainer Ernst Happel) gegen Celtic Glasgow 2:1. 1978 unterlag Brügge mit Edi Krieger und Trainer Happel Liverpool 0:1.
Alaba fiebert dem Endspiel im Wembley-Stadion entgegen. Sich aus Angst vor Verletzungen nun zu schonen, daran denkt er nicht. „Wer zurückzieht, dem passiert vielleicht sogar noch mehr.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.05.2013)