Liebscher: Hypo auf "sehr gutem Weg" zu Teilverkauf

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Der Vorsitzende der Expertenkommission zur "Restruktierung" der Kärntner Bank sucht nach "erfinderischen Konstruktionen".

Fimbag-Chef Klaus Liebscher, Vorsitzender einer Expertenkommission zur "Restrukturierung" der Kärntner Hypo, "hat Informationen", dass die Bank "auf sehr gutem Weg" für einen Verkauf einzelner Unternehmensteile ist. Ob es sich bei den Interessenten um indische Investoren handelt, wollte Liebscher am Dienstagabend im "Report" nicht kommentieren.

Mehrfach haben österreichische Medien darüber spekuliert, dass die indische Gruppe Srei Interesse haben könnte. Obwohl die auf Infrastrukturfinanzierungen spezialisierte Gruppe heute jedes Interesse in Abrede gestellt hat, bringt sie der "Kurier" abermals als potenzielle Käuferin ins Gespräch und nennt einen möglichen Kaufpreis von 100 Mio. Euro. Außerdem bemühe sich "eine österreichische Immobiliengruppe" um die Bank, schreibt der "Kurier".

"Sorgfältig und ruhig angehen"

Derzeit sei man "bemüht, ein geordnetes Verfahren zu finden", so Liebscher im "Report". Dabei gehe es um Zeitgewinn und "manche Konstruktionen wo man erfinderisch sein muss". Liebscher räumte ein, dass die Zeit mit zwei Wochen ziemlich knapp bemessen sei. Die EU-Kommission will bis Ende Mai einen Rettungsplan, wobei Liebscher ausdrücklich von einer "Restrukturierung" reden will. Das Projekt "muss man sorgfältig und ruhig angehen, auch wenn wir nur 14 Tage haben", so Liebscher.

Die Idee einer Bad Bank "würde ich sehr befürworten" sagte er. Allerdings müsse man noch abwägen, ob so eine Konstruktion mit oder ohne Banklizenz besser sei. Liebscher ließ seinen Wunsche nach einer Beteiligung der heimischen Banken klar erkennen, aber "ich kann nicht erwarten, dass erste Reaktion der Banken eine glühend positive ist". Es werde "Überzeugungsarbeit" notwendig sein, die anderen Banken an Bord zu holen, aber diese Variante wäre optimal auch im Interesse der anderen Banken, ist Liebscher überzeugt.

Kosten für den Steuerzahler von 16 Mrd. Euro, wie mehrfach kolportiert, seien nur dann realistisch, wenn "morgen alles zum Null-Tarif" verkauft werde. Ansonsten wollte sich Liebscher nicht auf Spekulationen über Beträge einlassen, aber "dass es nicht ganz billig ist, ist allen klar". Ein Geschäft für die Republik wird die Bankenrettung für die Republik nicht, erwartet Liebscher, sie diene aber der Stabilität des österreichischen Finanzplatzes und sei daher 2008/2009 die richtige Entscheidung gewesen.

Die Aufgabe der Task-Force sieht Liebscher als Beratungsgremium für die Spitzenpolitik. Für konkrete Verhandlungen ist "natürlich im Prinzip die Bundesregierung zuständig" - als Ressort das Finanzministerium.

(APA)

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