Zoë Saldaña: "Ich mache nur, was ich will"

Saldaa mache will
Saldaa mache will(c) REUTERS (ADREES LATIF)
  • Drucken

Sie ist entweder als Fabelwesen oder im All unterwegs: Derzeit mimt Zoë Saldaña zum zweiten Mal Lieutenant Uhura in "Star Trek". Ein "Presse"-Interview.

Durch ihre Auftritte in „Avatar“ und „Star Trek“ wurde Zoë Saldaña (35) im Handumdrehen zu Hollywoods liebster Außerirdischer. In Berlin feierte die Dominikanerin vergangene Woche die Premiere von „Star Trek – Into Darkness“ – in diesem Film mimt sie zum zweiten Mal den strengen Raumschiff-Lieutenant Uhura.

Wie vertraut sind Ihnen die TV-Serie und die frühen Star-Trek-Filme?

Zoë Saldaña: Meine Mutter hat die Serie geschaut, als sie klein war, und war daher für mich eine wertvolle Informationsquelle. Sie hat allerdings die spanisch synchronisierte Fassung gesehen. Ich selbst war eher mit „Star Wars“ vertraut.

Als Nächstes versuchen Sie dann wohl, im kommenden Jahr im geplanten Film „Star Wars Episode VII“ mitzuspielen?

Ich habe schon ein bisschen auf den Busch geklopft, denn das wäre natürlich eine große Ehre. Zumal mein lieber Freund J. J. Abrams auch da Regie führen wird. Damit wird ein großer Traum seiner Kindheit wahr. „Star Wars“ hat damals in ihm den Wunsch geweckt, Filmemacher zu werden.

„Avatar“, „Star Wars“, „Star Trek“ – was reizt Sie an dem Genre Science Fiction?

Diese grenzenlose Vorstellungskraft. Und die Gelegenheit, die Schwerkraft zu ignorieren. Mutige Filmemacher schlagen dafür einen Weg ein, den vorher niemand genommen hat: eine Liebesgeschichte, die im All spielt, zwischen einem Menschen und einer grünen Person. Trotzdem wird es eine bewegende Story. Es geht darum, sich das vorzustellen, was unvorstellbar ist.

Vor Ihrem ersten Auftritt als Uhura muss auf Ihnen großer Druck gelastet haben. Hat sich das jetzt bei Teil 2 gebessert?

Ehrlich gesagt habe ich dabei nie Druck verspürt. Ich gehe jeden Tag fröhlich zur Arbeit, weil ich für das bezahlt werde, was ich immer machen wollte – zu spielen.

Macht es Spaß, nach einer langen Pause zu dieser Figur zurückzukehren?

Man hat nicht oft die Gelegenheit, erneut in dieselbe Rolle einzutauchen. Als ich das Drehbuch zum zweiten Film las, bekam ich eine Gänsehaut, weil es noch toller war als das erste. Ich konnte frei mit der Figur experimentieren.

Wenn Sie einen fertigen Film von sich sehen, können Sie ihn dann noch wie ein Zuschauer genießen – oder erinnern Sie sich stattdessen an Momente des Drehs?

Mein Gedächtnis funktioniert eher selektiv. Selbst die Filme, in denen ich mitgespielt habe, genieße ich mit Popcorn in der Hand und heule zusammen mit dem Rest des Publikums.

Schaffen Sie es, vor dem Dreh Ihre Figur fix und fertig vor Augen zu haben?

Es ist der Traum jedes Schauspielers, das hinzukriegen. Manchmal gelingt es einem während der ersten Drehtage. Da fühlt man sich wie am ersten Schultag. Dann arbeitet man sich so langsam in das Team und die Arbeitsabläufe ein. Irgendwann macht es klick und die Verbindung zu deiner Rolle ist da. Ein Gänsehautmoment.

Wie suchen Sie sich Ihre Projekte aus?

Ich spiele nur in den Geschichten mit, für die mein Herz schlägt. Ich höre nicht einmal auf meine Mutter, ich mache nur, was ich wirklich will. Ich habe schon einige Angebote abgelehnt, obwohl andere eine große Chance für mich darin gesehen haben.

Tauschen Sie sich innerhalb Ihrer Familie über Ihren Job aus?

Mit meiner Nichte. Sie wird dieser Tage zehn. Sie war schon mein Versuchskaninchen, als ich mich auf „Avatar“ vorbereitet habe. Ich spielte ja ein Wesen, das nicht wusste, wie man lügt. Und nur Tiere und Kinder wissen nicht, wie man lügt, also konnte ich mir viel von ihr abgucken.

Ein Kind ist Ihre wichtigste Kritikerin?

Sie ist bis heute der ehrlichste Mensch, den ich kenne. Ja, ihre Meinung ist für mich das Allerwichtigste. Und die Einschätzung meiner Großmutter. Sie zufriedenzustellen, ist extrem schwer.

Wer hat Ihren Namen ausgesucht? Ein griechischer Vorname zu einem hispanischen Nachnamen ist ungewöhnlich . . .

Kurz bevor meine Mutter in den Kreißsaal geschoben wurde, reichte ihr eine Schwester ein Namensbuch, in dem sie direkt zum Buchstaben Z blätterte, und der letzte Name war Zoë.

Steckbrief

Zoë Saldaña wird 1978 in New Jersey geboren. Sie wächst in den USA und der Dominikanischen Republik auf.

Nach Nebenrollen in „Law and Order“ sowie „Piraten der Karibik“ gelang ihr der Durchbruch als Lieutenant Uhura in „Star Trek“. Eine Rolle in James Camerons Animationsfilm „Avatar“ ist an ihre Person angelehnt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.05.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Neuer Star WarsFilm wird
Film

Neuer "Star Wars"-Film wird in England gedreht

2014 sollen die Dreharbeiten zu Teil sieben der Sci-Fi-Saga beginnen. Die Stars der ersten Trilogie, Harrison Ford und Carrie Fisher, sollen Medienberichten zufolge mit dabei sein.
Film

Star Wars: Der Jedi-Mantel des Schweigens

Der Kinostart von Episode VII ist noch weit, weit entfernt. Über die Besetzung wird seit Monaten spekuliert, seit Kurzem auch über einen Chewbacca-Nachfolger.
yoda.jpg
Film

Disney plant eigene Filme mit "Star Wars"-Charakteren

Der Unterhaltungskonzern will diese unabhängig von der Fortsetzung der Sci-Fi-Saga drehen. Nach der Übernahme von Lucasfilm hatte Disney eine weitere Trilogie angekündigt.
Disney 2015 jaehrlich neuer
Film

Ab 2015 kommt jedes Jahr ein neuer "Star Wars"-Film

Disney hat seine Pläne für das "Star Wars"-Imperium vorgestellt: Für 2015, 2017 und 2019 sind Fortsetzungen der Reihe geplant, dazwischen Spin-Off-Filme.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.