Als Parteisekretär, Bundesgeschäftsführer, Wahlkampfmanager und Werber hat er den Aufstieg Jörg Haiders begleitet.
Wien/Maf. Er gehörte der Buberlpartie der ersten Stunde an: 1979 lernte Gernot Rumpold den damals aufstrebenden Landesparteisekretär der Kärntner Freiheitlichen kennen und bewegte sich seit damals im Umfeld der freiheitlichen und später orangen Partei. Rumpold war Haiders Mann fürs Grobe: Als Parteisekretär, Bundesgeschäftsführer, Wahlkampfmanager und Werber hat er den Aufstieg Jörg Haiders begleitet und unterstützt und fiel dabei vor allem durch seine eher ruppige Art auf.
Mitte der 1990er-Jahre stieg Rumpold aus der FPÖ aus und versuchte sich mit Gründung einer Werbeagentur in der Privatwirtschaft. Dass er gleich einen mehrjährigen Vertrag mit der FPÖ auf den Weg mitbekam, sollte den Umstieg versüßen, gleichzeitig aber eine Belastung sein: Rumpold gelang es nie, auf dem freien Markt wirklich Fuß zu fassen. Das Image des FPÖ-Werbers sollte ihm bleiben. Er zeichnete weiterhin für FPÖ(und BZÖ)-Wahlkämpfe verantwortlich, zerstritt sich zeitweise mit der Partei, um sich dann wieder zu einigen. Letzteres ist ja auch Ausgangspunkt für den Prozess, der diese Woche startet.
Seinen größten Auftrag dürfte Rumpold auch seinem politischen Engagement zu verdanken haben: Mit 6,6 Millionen Euro honorierte der EADS-Konzern sein Engagement für den Eurofighter – ein Engagement, bei dem bis heute nicht bekannt ist, worin es eigentlich bestand. Rumpold und seine damalige Ehefrau Erika mussten vor dem Eurofighter-Untersuchungsausschuss seltsame Rechnungen erklären, wie die 96.000 Euro für eine Pressekonferenz, und fielen dabei vor allem durch pampige Antworten auf: „Das kostet bei mir so viel“, sagte Rumpolds Ehefrau.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2013)