Causa Rumpold: Prozess startet am 22. Mai

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Causa Rumpold UntreueProzess startet(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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In dem Verfahren geht es um einen 600.000-Euro-Geldfluss der Telekom Austria an die Agentur des früheren FPÖ-Werbers Gernot Rumpold.

In der Causa Rumpold steht der Prozesstermin fest. Ab 22. Mai müssen sich der ehemalige FPÖ-Werber Gernot Rumpold, Ex-FP-Geschäftsführer Arno Eccher, der ehemalige freiheitliche Finanzreferent Detlev Neudeck, der frühere Telekom-Vorstand Rudolf Fischer sowie ein Großkundenbetreuer der Telekom wegen Untreue im Wiener Straflandesgericht verantworten. Für alle Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

Ein Schöffensenat unter dem Vorsitz von Michael Tolstiuk wird in vorerst sieben Verhandlungstagen dem Verdacht der illegalen Parteienfinanzierung nachgehen.

Worum geht es? Im Vorfeld des EU-Wahlkampfs 2004 sollen 600.000 Euro von der Telekom an die Agentur Rumpolds ("mediaConnection") geflossen sein - vorbei an den Aktionären und "ohne adäquate Gegenleistung", wie in der Anklage festgehalten wird. Rumpold soll im Gegenzug auf offene Forderungen gegenüber der FPÖ verzichtet haben.

Da die Staatsanwaltschaft Wien überzeugt ist, ihre Vorwürfe beweisen zu können, wird sie in dem Verfahren zusätzlich zu Schuldsprüchen für die fünf Angeklagten (Strafrahmen: ein bis zehn Jahre Haft) den Antrag stellen, das Gericht möge der FPÖ die Rückzahlung der 600.000 Euro wegen "unrechtmäßiger Bereicherung" auftragen.

"Telekom III"

Justizintern läuft das Verfahren, das zumindest bis Mitte Juni verhandelt werden wird, als "Telekom III". In erster Instanz abgeschlossen ist bereits "Telekom I" rund um Kursmanipulationen vom Februar 2004. Die früheren Vorstände der teilstaatlichen Telekom Austria, Rudolf Fischer und Stefano Colombo, sowie der frühere Prokurist Josef Trimmel, sind erst vor wenigen Wochen zu Hafstrafen zwischen drei und dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Ex-Generaldirektor Heinz Sundt wurde demgegenüber freigesprochen.

"Telekom II", wo der Lobbyist Peter Hochegger im Zentrum des Geschehens steht, hängt demgegenüber noch ohne Verhandlungstermin in der Warteschleife, da in diesem Fall die Anklageschrift beeinsprucht worden ist. Gegenstand dieses Komplexes sind 960.000 Euro, die die Telekom auf Basis von "Scheinrechnungen" an zwei Agenturen bezahlt haben soll, die für den BZÖ-Nationalratswahlkampf 2006 verantwortlich zeichneten. Zur Anklage gebracht wurden neben Hochegger einmal mehr der frühere Telekom-Manager Rudolf Fischer, der ehemalige BZÖ-Politiker Klaus Wittauer und drei weitere Personen, denen neben Untreue teilweise auch Geldwäsche angekreidet wird.

(APA)

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