Offshore-Leaks: "Mächtigere als Stepic" auf Datensätzen

OffshoreLeaks Maechtigere Stepic Datensaetzen
OffshoreLeaks Maechtigere Stepic Datensaetzen(c) Reuters (Leonhard Foeger)
  • Drucken

Zumindest 32 Offshore-Österreicher sollen sich auf der Datenbank befinden. 89 Briefkastenfirmen mit direktem Österreich-Bezug wurden gefunden.

Die Zahl der in der Offshore-Leaks-Datenbank gefundenen Briefkastenfirmen, deren Spur nach Österreich führt, steigt ständig an. Das berichtet das Magazin "News" in seiner kommenden Ausgabe. Derzeit ließen sich zumindest acht berichtenswerte Themenkomplexe aus dem bisher gewonnenen Datenkonvolut herausfiltern. In der Datenmasse von 260 Gigabyte schauen die "News"-Journalisten besonders genau auf die großen heimischen Affären der vergangenen Jahre - Kärntner Hypo, Eurofighter, Bawag und Buwog.

Neue Namen gibt es vorerst aber noch nicht, die Recherchen dauern noch an. Es fänden sich in den Daten allerdings "auch Personen, die deutlich mächtiger sind als Herbert Stepic". Der scheidende Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), der über zwei Offshore-Firmen drei Wohnungen in Singapur über die Schweizer Bank UBS angeschafft hatte, ohne Gremien oder FMA zu informieren, stolperte darüber in der Vorwoche.

32 Personen mit Adresse in Österreich gefunden

Vorerst wurden die Namen von 32 Personen gefunden, die eine Adresse in Österreich haben. Viele der 32 seien österreichische Staatsbürger, heißt es. In den Offshore-Leaks-Daten finden sich bisher außerdem drei heimische Gesellschaften mit beschränkter Haftung, "die offenbar Treuhandfunktionen bei einzelnen Firmenkonstrukten wahrgenommen haben", so das Magazin.

"News" fand auch bereits 89 Briefkastenfirmen, die in ihrer Organisationsstruktur einen Österreichbezug aufweisen, genau so wie ein 300 Millionen Euro schwerer Offshore-Deal. Dessen Hintergrund lasse sich derzeit aber nur "rudimentär erahnen", schreibt das Magazin. Sobald die Recherchen zum riesigen Offshore-Thema abgeschlossen sind, will das Wochenblatt die Ergebnisse "umgehend veröffentlichen."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

OffshoreLeaks
Österreich

Offshore-Leaks führen vermehrt zu Selbstanzeigen

Mindestens 32 Österreicher sollen sich wie Ex-Raiffeisen-Manager Stepic in den Datenbanken von Offshore-Leaks befinden. Die Steuerfahnder warten auf die Festplatte, Wirtschaftsprüfer raten zu Selbstanzeigen.
Good Thank Stepics letzte
Österreich

"Good Bye, Thank You!": Stepics letzte Telefonkonferenz

Noch-RBI-Chef Stepic sieht eine Verlängerung der Bankenabgabe "sehr kritisch" und bekräftigt das Engagement der Bank in Russland.
Raiffeisen Banker Stepic
Österreich

Raiffeisen: Banker Stepic tritt zurück

Raiffeisen-International-Chef Herbert Stepic stolpert über einen Immobiliendeal, der über zwei Offshore-Firmen lief. Ein Nachfolger dürfte rasch bestimmt werden.
Raiffeisen International-Chef Herbert Stepic besitzt zwei Briefkastenfirmen, will jedoch steuerlich korrekt gehandelt haben.
Österreich

Offshore-Leaks: RBI-Chef Stepic steht in Datenbank

Der Banker bestätigt, Berechtigter von zwei Briefkastenfirmen zu sein. Beide Firmen sollen aber keine "Offshore-Konstruktionen" gewesen sein. Über die "Projektgesellschaften" will er drei Wohnungen in Singapur gekauft haben.
GALA: SAVE THE WORLD AWARDS 2009: BAHA
Österreich

Superfund-Gründer Baha steht in Offshore-Leaks-Datei

Baha geht in die Offensive und kommt einer Veröffentlichung von "News" zuvor. Der Standort in Grenada sei keine Briefkastenfirma, sondern fester Firmensitz.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.