"Mutige Männer" sind glücklicher

Eine Studie des Instituts für Familienforschung fand heraus, welche Familienväter die beste "Work-Life-Balance" haben.

Jene Väter, die auch langfristig Veränderungen in ihrem Berufsleben vorgenommen haben, um mehr für ihre Kinder und Familie dazu sein, und damit dem Bild des "modernen, mutigen" Papas entsprechen, sind glücklicher. Das ist ein Ergebnis der vom Institut für Familienforschung (ÖIF) im Jahr 2011 veröffentlichten Studie "Papa geht arbeiten".

"Mutige Männer" sind zufrieden

Dabei beschränkt sich die Zufriedenheit der "mutigen Väter", so die Kategorisierung, nicht nur auf die Familie und das Privatleben, sondern auch auf den Arbeitsbereich. "Sie haben die beste 'Work-Life-Balance'", so ÖIF-Forschungskoordinator Olaf Kapella. Sie machen etwa ein Fünftel der Befragten, alles Männer mit Kindern unter drei Jahren, aus. Sie haben längerfristige Änderungen im Job durchgeführt, machen weniger Überstunden oder nehmen sich Pflegeurlaub, wenn der Nachwuchs einmal krank wird.

"Klassische" und "zögerliche" Väter

Auf dem zweiten Platz der Zufriedenheitsskala findet sich der "Klassiker" (gut ein Drittel der Befragten) wieder, der zu keiner Zeit Abstriche bei seinem Beruf gemacht hat. Obwohl er weiter im Job Vollgas gibt, bringt er sich doch deutlich stärker in die Erziehungsarbeit ein als der "Zögerliche", der mit fast 43 Prozent den Großteil der Väter stellt. Zwar hat dieser vorübergehend rund um die Geburt Veränderungen in der Arbeit vorgenommen, übernimmt nun aber viel weniger Verantwortung in der Familie als die beiden anderen Gruppen. Dafür spürt der "Zögerliche" eine höhere Unzufriedenheit mit seinem Leben und die höchste Belastung auch im Beruf.

Zwischen Einstellung und Realität

"Es hat sich zwar viel in der Einstellung in Sachen Hausarbeit und Kinderbetreuung geändert, aber die Realität sieht oft anders aus", weiß Kapella. Arbeitszwänge beeinflussen oft die Entscheidung, wer wie lange zu Hause beim Kind bleibt. Und diese wird von den Partnern zu einem überwiegenden Teil gemeinsam getroffen. Zudem würden, wenn das Kind einmal da ist, die Paare zurück zu traditionellen Rollen gehen. Mehr als die Hälfte der Frauen will laut Studie gar nicht, dass ihr Mann daheim beim Kind bleibt.

Kreißaal und Karenz

Was vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar war, ist hingegen bereits Realität: Neun von zehn Männern sind bei der Entbindung ihres jüngsten Kindes dabei. Zwei von drei Männern machen beim ersten Sprössling mit ihrer Partnerin einen Geburtsvorbereitungskurs. Und immerhin 7,2 Prozent der unselbstständig erwerbstätigen Väter gehen in Karenz.

(APA)

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