Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer bricht mit der ÖVP-Linie. Nun gibt es im Westen eine Achse, die offen für die Gesamtschule ist.
Tirol, Vorarlberg und nun Salzburg. Es ist keine Einzelmeinung mehr, der die Bundes-ÖVP gegenübersteht: Der Westen Österreichs, neuerdings von eben diesen drei ÖVP-geführten Ländern als "Westachse" bezeichnet, steht einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen positiv gegenüber. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer sprach sich in den "Vorarlberger Nachrichten" für eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen aus.
"Wir sagen, dass im Endausbau Realgymnasien keine Unterstufe mehr brauchen; dort reicht die Neue Mittelschule aus."
Wilfried Haslauer, ÖVP
Die Langform des Gymnasiums sollte für "spezielle Bildungsbiografien" wie etwa ein Europagymnasium mit fünf lebenden Fremdsprachen bleiben. In Hallein gebe es einen Schulversuch, dort werde am Gymnasium nach den Kriterien der Neuen Mittelschule unterrichtet.
Die Bildungspolitik sei ein "entscheidendes Thema für die Weiterentwicklung", sagt er auf die Frage, ob sich die Bundes-ÖVP in dieser Frage bewegen solle. Am Ende müsse es gelingen, "die Standpunkte anzunähern". Dabei habe man es aber in Salzburg vielleicht auch "etwas einfacher", räumt Haslauer ein, denn dort gebe es keine Große Koalition.
Tiroler und Vorarlberger ÖVP offen
Erst vor wenigen Tagen hatte sich der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner entgegen der Linie der Bundespartei mit dem Modell der gemeinsamen Schule sympathisiert. Man müsse in Fragen der Bildungspolitik "offen sein für Veränderungen" und "endlich wegkommen vom sturen Nein-Sagen". Tirols Landes-Chef Günther Platter hatte im vergangenen Jahr einen Vorstoß für eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen gemacht.
(APA/Red.)