Der Wiener Stadterweiterungsfonds verkaufte Liegenschaften in bester Lage viel zu billig. In einer parlamentarischen Anfrage wollen die Grünen nun Details des Verkaufs klären.
Wien/Red. Der Wiener Stadterweiterungsfonds hat zwei Liegenschaften in bester Innenstadtlage (Mölker Bastei) um nur 15.000 Euro und damit weit unter ihrem Wert – laut einem Gutachten 680.000 Euro – verkauft. Wie das „Profil“ berichtet, gingen die zwei Grundstücke im Jahr 2008 an den Sohn der damaligen ÖVP-Nationalratsabgeordneten Edeltraud Lentsch, nachdem sie zuvor Anrainern um eine Million Euro angeboten worden sein sollen.
In einer parlamentarischen Anfrage wollen die Grünen nun Details des Verkaufs – der Stadterweiterungsfonds untersteht dem Innenministerium – klären. Die damalige Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) „hat die Grundstücke quasi verschenkt“, sagt der grüne Werner Kogler. „Das ist Verrat am Steuerzahler.“ Im Mai kritisierte der Rechnungshof, dass der Fonds das Heumarktareal um 4,2 Mio. Euro verkauft habe, obwohl Interessenten neun Mio. Euro geboten hatten.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.07.2013)