Hindernisrallye in Nahost

Israelis und Palästinenser brauchen für ihre künftigen Verhandlungen vor allem Mut.

Mutige Absichtserklärungen gab es viele. George W. Bush versprach, als Endspurt in den letzten Monaten seiner Amtszeit den Nahostkonflikt zu lösen. Das konnte nur scheitern. Dann kam Barack Obama und auch er gab ein Versprechen: Frieden zwischen Israelis und Palästinensern stehe ganz oben auf der Liste für seine erste Amtszeit. Und auch er konnte dieses Versprechen nicht einhalten.

Es waren die mutigen Schritte, an denen es mangelte. Die USA hatten sich abgemeldet. Die Führungen Israels und der Palästinenser versteckten sich hinter Forderungen, die jeweils andere Seite müsse Vorbedingungen für Gespräche erfüllen. In der Sache hatten beide recht – die Folge war aber Stillstand.

Jetzt gibt es endlich Bewegung. Doch es ist nur das erste Anrollen auf einer langen Rallyestrecke mit unzähligen Hindernissen. Am Schluss muss man sich erst recht darauf einigen, wo die Grenze zwischen Israel und einem Palästinenserstaat liegt und ob Israel ein jüdischer Staat ist.

wieland.schneider@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2013)

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