EU-weit 7,5 Millionen Junge ohne Job und Ausbildung

Symbolbild
Symbolbild(c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
  • Drucken

Arbeitsmarkt: Sogenannte NEETs kosteten 153 Milliarden Euro.

Wien/Hie. 75.000Jugendliche in Österreich fallen unter die Kategorie NEET: Die Abkürzung steht für „Not in Education, Employment or Training“ – also junge Menschen, die weder in die Schule gehen noch eine Ausbildung machen. Die Zahl hat das Institut für Soziologie der Universität Linz in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer Oberösterreich im Vorjahr erhoben. Besonders stark betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund: Jeder fünfte Migrant falle in diese Gruppe. NEETs stammen laut der Erhebung überwiegend aus armen und bildungsfernen Familien.

Auch die europäische Agentur Eurofound nennt Migrationshintergrund, schlechte Ausbildung, Behinderung und arbeitslose Eltern mitunter als die größten Risken, zu einem NEET zu werden. EU-weit fallen bereits 12,9 Prozent der 15- bis 24-Jährigen in die Kategorie der Job- und Ausbildungslosen. In Österreich ist die Gruppe mit 6,9Prozent vergleichsweise klein. In Deutschland sind es 7,5 Prozent, in den Niederlanden nur 3,8Prozent. Die höchsten Werte weisen Bulgarien (22,6Prozent), Italien (19,8 Prozent) und Spanien (18,5 Prozent) auf. Das geht aus einer Studie hervor, die Eurofound im Vorjahr veröffentlicht hat. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Junge, die weder arbeiten noch eine Ausbildung machen, habe 2011 153 Milliarden Euro betragen. Das entspricht 1,53 Prozent des EU-Bruttoinlandsprodukts.

Während die Gruppe der NEETs zwischen 2007 und 2011 in Dänemark, Griechenland, Lettland und Rumänien größer geworden ist, schrumpfte sie im selben Zeitraum in Österreich, Deutschland, Luxemburg, Malta und Schweden. 2011 waren laut Eurofound 7,5 Millionen 15- bis 24-Jährige von Bildung und Arbeitsmarkt ausgeschlossen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.08.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild
Schule

Reaktionen: Für Bildungspflicht bis 18

Industrie und Beamtengewerkschaft begrüßen den Vorschlag von Integrationsexperten.
Symbolbild
Schule

Schulsystem: Zweifel an Bildungspflicht bis 18 Jahre

Die Schulpflicht soll nicht automatisch nach neun Jahren enden, sondern erst dann, wenn die Schüler gut genug lesen, schreiben und rechnen. ÖVP-Chef Spindelegger ist dafür, Experten äußern Skepsis.
Leitartikel

Eine verlängerte Schulbank reicht nicht

Der Vorschlag für eine Ausbildungspflicht bis 18 sollte die Debatte darüber antreiben, was schon bisher auf dem regulären österreichischen Bildungsweg schiefläuft.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer
Schule

Jugendcoaching und Lehrwerkstätten: Über Hilfswege ins Berufsleben

Das Sozialministerium bemüht sich schon jetzt darum, dass tausende Jugendliche ab 15 nicht auf der Straße stehen.
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl
Schule

"Sommergag", "Ablenkung": Opposition ist gegen Bildungspflicht

Wirtschaftskammer-Chef fordert verbindliche Bildungsziele.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.