Stilfrage

Kitsch oder Kult? Zur Farbe Rosa

Kaffeezubereitung in einer Filiale der Konditoreikette Aida in Wien
Kaffeezubereitung in einer Filiale der Konditoreikette Aida in WienAPA/Georg Hochmuth
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Die süßeste wie umstrittenste Farbe feiert Comeback.

Die Farbe des Jahres 2023 – Very Peri – ist zwar ein blasses Lila, geredet wird aber über: Rosa. Ausgelöst durch den Barbie-Film, in dem die Puppe zum Mensch inkarniert, bekommt auch die Palette Pink bis Puder neue Aufmerksamkeit. Die Bandbreite der Zuschreibungen – sanft, süß,, schwul, naiv, unmännlich, doof, charmant, fröhlich rebellisch – samt dem Spiel damit, etwa die Aneignung von Pink als selbstbewusste oder ironische Antwort auf „dümmliche“ Zuschreibungen, lässt Designer wieder tiefer in die Paletten greifen.

Traditionell ist die Farbe nicht nur in Mädchenzimmern im Einsatz, sondern auch – dank rosa Marmor oder Sandstein – in Kirchen und Tempeln. Und in Konditoreien, wie die 110 Jahre alt gewordene Aida zeigt, die Möbel und Personal in Rosa hüllt. Sie will übrigens weiter expandieren - weltweit. Fun Fact: Rosa/Fleischfarben wird in der Kunst Inkarnat genannt, vom lateinischen carnis für Fleisch. Wer inkarnieren will, muss also rosa werden? Nein und ja: Unabhängig von der Hautfarbe, kann ein bisschen Rosa im Herzen durchaus für mehr Menschlichkeit stehen. Eines ist jedenfalls klar: die Farbe wird auch in Zukunft für Diskussionen sorgen.

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