Japan

SoftBank will Chip-Profi Arm zunächst ganz übernehmen

ARM-Prozessoren, sie bilden die Grundlage für jedes Smartphone. Nach Intels Interesse im Vorjahr, will nun die japanische SoftBank den Prozessor-Hersteller zur Gänze übernehmen.

Der japanische Technologieinvestor Softbank will Insidern zufolge vor dem geplanten Mega-Börsengang des Chip-Designers Arm zunächst sämtliche Anteile übernehmen. Der Investor, der drei Viertel der Arm-Anteile selbst hält, sei in Gesprächen mit seinem Investmentfonds Vision Fund 1 (VF1) über einen Kauf von dessen 25-prozentiger Beteiligung, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Auf den Entwürfen von Arm basieren fast alle Smartphone-Chips. Der für September erwartete Börsengang könnte mit einem Erlös von bis zu zehn Milliarden Dollar der größte des Jahres werden.

Wenn Softbank die Arm-Beteilung von VF1 übernimmt, könnte das den an VF1 beteiligten Investoren einen unverhofften Geldregen bescheren. Damit könnten sie, darunter Staatsfonds aus Saudi-Arabien und Abu Dhabi, geneigt sein, sich an weiteren Projekten von Softbank zu beteiligen, sagten die Insider. Zwar hätten VF1 und seine Anleger auch die Möglichkeit, ihre Arm-Anteile nach dem erwarteten Börsengang sukzessive am Markt zu verkaufen. Dies dürfte jedoch angesichts der Größe des Pakets bis zu zwei Jahre dauern. Zudem wäre die Höhe der Erlöse dann von der künftigen Kursentwicklung abhängig.

Welchen Unternehmenswert für Arm die Vertreter von Softbank und die VF1-Investoren in ihren Gesprächen ansetzen, war nicht in Erfahrung zu bringen. Zuletzt war für den Börsengang eine Bewertung des Chip-Designers mit 60 bis 70 Milliarden Dollar im Gespräch. SoftBank hatte Arm im Jahr 2016 für 32 Milliarden Dollar gekauft und im darauffolgenden Jahr ein Viertel der Anteile für acht Milliarden Dollar an VF1 weitergereicht. Wenn ein Deal zwischen Softbank und VF1 zustandekomme, wolle Softbank nach dem Börsengang einen Anteil von 85 bis 90 Prozent behalten, sagten die Insider nun.

Für die Verhandlungen mit den VF1-Vertretern habe SoftBank die Investmentbank Raine Group beauftragt. Für den Börsengang wurden Goldman Sachs, JPMorgan, Barclays und Mizuho Financial mandatiert.

SoftBank, VF1 und Arm wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Von Raine war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. (Reuters)

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