Die deutsche Regierung macht den Weg frei für ein neues Gesetz, das die Legalisierung von Cannabis für den Privatgebrauch vorsieht. Kritiker warnen, dass der Jugendschutz auf der Strecke bleibt.
Berlin/Wien. Für die einen ist der Gesetzesentwurf, dem die deutsche Koalitionsregierung am Mittwoch zugestimmt hat, eine „Wende“, für die anderen eine „Katastrophe“: Künftig werden der Konsum, der Anbau sowie der Kauf von Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen in Deutschland legal. Die Ampelkoalition (SPD, Grüne und FDP) hat grünes Licht für die Teillegalisierung des bisher (noch) verbotenen Suchtmittels gegeben.
Das neue Gesetz sieht vor, dass für Erwachsene der Besitz von 25 Gramm Cannabis zum eigenen Konsum künftig straffrei ist. Zudem können Privatpersonen bis zu drei Cannabis-Pflanzen zum Eigenkonsum anbauen. Und: Der Verkauf für den privaten Cannabis-Gebrauch soll in Vereinen organisiert werden. Diese sogenannten Cannabis-Clubs dürfen die Drogen an ihre Mitglieder (maximale 500 pro Club) abgeben: nicht mehr als 25 Gramm pro Tag, maximal 50 Gramm im Monat. So soll dem Schwarzmarkt die Grundlage entzogen werden und verhindert werden, dass Menschen von Dealern auf der Straße womöglich mit giftigen Substanzen versetzte Produkte oder solche kaufen, bei denen die Wirkstoffkonzentration unklar ist.