SPÖ-„Comeback“-Tour

Bablers Aufbruch fehlt die Stimmung

Andreas Bablers „Comeback“-Tour führte ihn und Niederösterreichs Landesparteivorsitzenden Sven Hergovich (re.) am Freitag auf das „Frequency 2023“ in St. Pölten.
Andreas Bablers „Comeback“-Tour führte ihn und Niederösterreichs Landesparteivorsitzenden Sven Hergovich (re.) am Freitag auf das „Frequency 2023“ in St. Pölten.APA/FLORIAN WIESER
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Der SPÖ-Bundesparteichef tourt durch die Bundesländer, von wo ihn zuletzt zahlreiche Zurechtweisungen ereilten. In Umfragen liegt er bei 24 Prozent. Der erhoffte Ausschlag nach ganz oben blieb bislang aber aus.

In Rot, Blau und Gelb schimmern die Aludosen, die im seichten Flussbett treiben. An ihnen vorbei schlängeln sich derweil Hunderte bunte Badehosen, Muscleshirts und Bikinitops über eine provisorisch installierte Brücke aus Luftmatten, um an das andere Traisenufer zu gelangen. Der beißende Gestank von ringsum platzierten Plumpsklos, die seit rund 24 Stunden der prallen Augustsonne ausgesetzt sind, schwebt über ihnen.

Bis zu 150.000 Menschen werden in St. Pölten an diesem Wochenende beim Frequency-Festival erwartet. Einer von ihnen plaudert am frühen Freitagabend am Campingplatz Süd unter einem Campingpavillon, der aus dem bunten Zelte-Meer herausragt, über Kirchen, Pfarrer und Trachtenkirtage, mit denen er „überhaupt kein Problem“ habe. „Da hätte ich ein Problem als Bürgermeister“, sagt der Mann in blauem T-Shirt und Jeansshorts. Es ist SPÖ-Parteichef Andreas Babler, der hier am Stand der Sozialistischen Jugend Wieselburger aus der Dose und SPÖ-Flyer verteilt. Die meisten Nachbarn und Nachbarinnen der kilometerweiten Zeltstadt sind aber schon am Weg Richtung Festivalgelände. Mit dem Besuch des SPÖ-Chefs haben sie vermutlich nicht gerechnet.

Sommerpause beendet

Der Grund für Bablers Besuch ist tatsächlich ein beruflicher: Die SPÖ-„Comeback“-Tour führt ihn seit vergangener Woche durch alle Bezirke Österreichs. Nach Kärnten, Tirol und Vorarlberg ist er am Freitag am Traisenufer unterwegs. In Sneakers und Bermudashorts spaziert neben ihm auch Niederösterreichs Landes­chef Sven Hergovich durch die Menge, ebenso der Bundesvorsitzende der Jungen Generation, Michael Kögl. Sie sind hier, um „das Feeling mitzunehmen“, sagt Babler. Und das durchaus authentisch: Mit einem Freund wird er später auch im Campingbus übernachten.

Es ist der dritte Termin des Tages, nach einem Besuch in Ybbs an der Donau und einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hergovich in St. Pölten, wo beide einen „Zinspreisstopp“ forderten, angesichts stark steigender Kreditzinsen wollen sie einen Deckel von drei Prozent. Am Tag zuvor kündigte Babler, nach dem Besuch in Innsbruck bei Georg Dornauer, eine gemeinsame Sondersitzung zur Teuerung mit der FPÖ an.

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