Brics-Gipfel in Südafrika

Die Welt ordnet sich neu

Xi Jinping und Gastgeber Cyril Ramaphosa. Beim Brics-Gipfel in Südafrika steuert Chinas Staatschef eine neue Weltordnung an.
Xi Jinping und Gastgeber Cyril Ramaphosa. Beim Brics-Gipfel in Südafrika steuert Chinas Staatschef eine neue Weltordnung an.AFP/ Phill Magakoe
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In Südafrika diskutieren die fünf wichtigsten Schwellenländer über eine Erweiterung des Formats. China und Russland forcieren eine Alternative zum Westen.

In Sandton, Johannesburgs Banken- und Businessviertel, verbreitet Südafrika internationales Flair. Es ist das passende Ambiente für den 15. Gipfel der Brics-Staaten, benannt nach den Anfangsbuchstaben der Mitgliedstaaten des 2009 gegründeten Klubs: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, dem diesjährigen Gastgeber. Hier soll es dieser Tage um nichts weniger als eine neue Weltordnung gehen – zumindest nach dem Willen Chinas und Russlands. Xi Jinping, der chinesische Staatschef, der zuvor in Südafrika einen Staatsbesuch in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria absolviert hat, sieht gar das Herandämmern eines „goldenen Zeitalters“. Eine Welt, losgelöst vom Einfluss, den Werten und der Leitwährung des Westens – des Dollars.

Wladimir Putin, sein russisches Pendant, verfolgt die Konferenz dagegen nur aus der Ferne – zugeschaltet via Video. Wegen eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag aufgrund der Deportation von Kindern im Ukraine-Krieg trat er die Reise nach Johannesburg gar nicht erst an. Ihm hätte die Festnahme gedroht. Die Causa Putin stützte Cyril Ramaphosa, den südafrikanischen Präsidenten, und seine Regierung in ein Dilemma. Am Ende gaben sie dem Druck der USA nach, die internationale Vereinbarung im Fall des Falls umzusetzen. Anstelle Putins nimmt Sergej Lawrow teil, sein langjähriger Chefdiplomat. Auf Drängen Russlands musste im Gegenzug im Übrigen Emmanuel Macron zu Hause bleiben. Frankreichs Präsident hatte eine Stippvisite angekündigt, immer interessiert daran, als europäische Avantgarde aufzutreten – zumal in einem Kontinent, wo Frankreich rasant an Einfluss verliert.

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