Gesundheitsreform

Stadtrat Peter Hacker fordert mehr Geld für Ordinationen

Internistin und Kardiologin Bonni Syeda in ihrer Praxis im 21. Bezirk. Ordinationen wie ihre will Gesundheitsstadtrat Peter Hacker mit Geld aus dem Landesbudget mitfinanzieren.
Internistin und Kardiologin Bonni Syeda in ihrer Praxis im 21. Bezirk. Ordinationen wie ihre will Gesundheitsstadtrat Peter Hacker mit Geld aus dem Landesbudget mitfinanzieren. Inés Bacher
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Niedergelassene Fachärzte bieten zahlreiche Leistungen nur deshalb nicht an, weil diese von den Kassen nicht übernommen werden. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker will für sie daher zusätzliches Steuergeld bereitstellen. Der Bund bremse aber.

Wenn von der Entlastung der Spitäler durch die Aufwertung des niedergelassenen Bereichs die Rede ist, sind zumeist die Notfallambulanzen gemeint. Also jene Ambulanzen, die mit Notfällen aller Art ohne Termin aufgesucht werden dürfen. Eine Möglichkeit, die Patienten häufig missbrauchen, indem sie diese Ambulanzen auch mit Beschwerden aufsuchen, die keine Notfälle sind.

Vor allem aus diesem Grund wird die Errichtung von Primärversorgungseinheiten (PVE), also Gruppenpraxen mit längeren Öffnungszeiten und breiterem Leistungsangebot, seit Jahren massiv gefördert. Mittlerweile gibt es 45 in ganz Österreich, bis 2025 soll ihre Zahl auf 120 anwachsen. Sie sollen (wegen der kürzeren Wartezeiten vor Ort) eine attraktive Alternative zu Notfallambulanzen darstellen und diese damit entlasten.

Bei all diesen – sinnvollen – Bemühungen wird aber auf die Entlastung der Fachambulanzen vergessen, kritisieren mehrere niedergelassene Fachärzte im „Presse“-Gespräch. Und rennen damit bei Wiens Gesundheitsstadtrat, Peter Hacker (SPÖ), wie er sagt, offene Türen ein. Denn PVE sind nur mit (mindestens zwei) Allgemeinmedizinern (plus medizinischem Personal wie etwa Pflegekräften, Physiotherapeuten und Diätexperten) besetzt, nicht mit Fachärzten – eine Ausnahme stellen Kinderärzte dar, seit Juli dürfen auch sie PVE errichten.

„Fachambulanzen am Limit“

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