Unbemannte Fluggeräte wie die türkische Bayraktar (hier bei einer Parade in Kiew) gaben der Ukraine viel Kampfkraft gegen die Russen in die Hand. Nun aber werden wohl vermehrt Eigenentwicklungen auftauchen - etwa der „dunkle Geist“.

Hat Kiew neue Kampfdrohnen?

Jüngste Attacken der Ukrainer auf auffallend weit entfernte Ziele in Russland nähren Mutmaßungen, dass man eine neue Generation von Flugbomben entwickelt hat.

Jene Welle ukrainischer Drohnenangriffe, von der in der Nacht auf Mittwoch mindestens sechs westrussische Regionen und die besetzte Krim betroffen waren, hatte es gleich in mehrfacher Hinsicht in sich.

Zwar waren Details vorerst unklar, darunter justament auch die exakte Zahl eingesetzter Drohnen. Allerdings meldeten verschiedene russische Behörden, dass mindestens sechs Drohnen zwischen dem Grenzland zur Ukraine und der Nähe Moskaus abgeschossen bzw. durch elektronische Störung vom Himmel geholt worden seien, dass mehrere weitere aber ihre Ziele trafen - und dass eines davon der Militärflughafen der Stadt Pskow (Pleskau) war. Der ist nur etwa 35 Kilometer vom Nato-Mitglied Estland entfernt, übertrieben gesagt fast in Sichtweite der rund 2000 Soldaten einer britisch geführten Nato-Schutztruppe dort.

Es gingen dabei mindestens zwei große Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 (Nato-Code: Candid) in Flammen auf. Im (nicht aktuellen) Satellitenbild oben erkennt man einige Iljuschins dort. Außerdem mussten diese Drohnen mindestens 700 Kilometer zurücklegen, falls sie nicht eine direkte Linie durch den Luftraum von Belarus nahmen. Die wäre allerdings nur wenig kürzer gewesen.

Größter Gegenschlag bisher

Eine britische Zählung stufte die Angriffswelle als bisher größte der Ukrainer ein, mindestens 190 solcher Drohnenflüge gab es demnach seit Jänner. Bisher war zumindest kein russisches Landziel solcher Angriffe dermaßen dicht an Nato-Gebiet wie der Flughafen Pskow. Aus dem Moskauer Außenamt hieß es am Mittwoch, diese Aktionen seien ohne westliches Zutun unmöglich gewesen. Es werde „nicht ungestraft bleiben“.

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