Zwei Jahre nach seinem Rücktritt arbeitet sich der Kinofilm „Projekt Ballhausplatz“ an Altkanzler Sebastian Kurz ab – und zeichnet mangels Gegenrede das einseitige Bild eines gefährlichen Antidemokraten.
Ist die zeitgenössische Innenpolitik so arm an halbwegs filmreifen Charakteren? Oder garantiert der Altkanzler immer noch Topquoten? Wie auch immer: Am 21. September läuft in den heimischen Kinos ein Film über Sebastian Kurz, dessen „Aufstieg und Fall“ an – knapp zwei Jahre nach seinem Rückzug aus der Politik und vier Jahre nach dem Ende der türkis-blauen Regierung.
Das mag nicht brandneu anmuten, weckt aber per se einmal Hoffnungen: Denn wer weiß, vielleicht ist ja die Grabenkampf-Stimmung zwischen dem türkisen Lager und seinen Gegnern mittlerweile ausreichend abgekühlt, sodass man sich ausgewogene Kurz-Porträts erwarten kann, vielleicht sogar mit Neuigkeiten. Das Timing dafür könnte wahrlich schlechter sein, gerade jetzt, da Kurz bald wegen einer mutmaßlichen Falschaussage vor dem Richter Platz nehmen muss.