NS-Vergangenheit

Christie‘s sagte zweiten Teil von Horten-Schmuckauktion ab

Ein Teil des Schmucks der Auktion.
Ein Teil des Schmucks der Auktion.APA / AFP / Fabrice Coffrini
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Die Versteigerung des Schmucks ist wegen der NS-Vergangenheit des Kaufhausmilliardärs Helmut Horten umstritten.

Das Auktionshaus Christie‘s hat den zweiten Teil einer umstrittenen Versteigerung von Schmuck der österreichischen Milliardenerbin Heidi Horten abgesagt. Die öffentlichen Reaktionen auf den ersten Teil der Auktion hätten das Auktionshaus „betroffen gemacht“, erklärte Christie‘s am Freitag. Daher werde die Auktion nicht wie bisher geplant im November fortgesetzt.

Über der Auktion lag der Schatten der NS-Vergangenheit des deutschen Unternehmers Helmut Horten. Laut einem im Jänner 2022 veröffentlichten Historikerbericht war Helmut Horten längere Zeit Mitglied der NSDAP. 1936, drei Jahre nach der Machtergreifung der Nazis, übernahm er als 27-Jähriger das Textilkaufhaus Alsberg in Duisburg, nachdem dessen jüdische Besitzer geflohen waren.

Profiteur der „Arisierung“

Später übernahm er weitere Geschäfte, die sich zuvor im Besitz jüdischer Eigentümer befunden hatten. Ihm wurde deshalb vorgeworfen, Profiteur der „Arisierung“ jüdischer Unternehmen während der NS-Zeit gewesen zu sein. Zahlreiche jüdische Organisationen forderten deshalb einen Stopp der Juwelen-Auktion, um zu klären, in welchem Umfang Hortens Reichtum verfolgten Juden und deren Nachkommen zusteht.

Die im vergangenen Jahr im Alter von 81 Jahren verstorbene Heidi Horten hinterließ laut „Forbes“ ein Vermögen von umgerechnet rund 2,6 Milliarden Euro. Zu ihrer Schmucksammlung gehörten rund 700 Stücke. Der erste Teil der Juwelen-Auktion im Mai brachte rund 141 Millionen Euro ein, dabei kamen lediglich etwa hundert Schmuckstücke unter den Hammer. (APA)

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