Geopolitik

Wie die Großmächte um Einfluss in Afrika ringen

Vor der französischen Botschaft in der Hauptstadt Niamey in Niger machen Demonstranten mit russischen Fahnen ihrem Unmut gegen die frühere Kolonialmacht Luft.
Vor der französischen Botschaft in der Hauptstadt Niamey in Niger machen Demonstranten mit russischen Fahnen ihrem Unmut gegen die frühere Kolonialmacht Luft.AFP
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Nach China und Russland entdecken auch die USA wieder die strategische Bedeutung des Kontinents. Europa verliert an Terrain, vor allem Frankreich.

Emmanuel Macron steht vor einem Scherbenhaufen. Das Konzept von „Françafrique“, die Hegemonie der früheren Kolonialmacht über die französischsprachige Welt Afrikas, ist weitgehend perdu. Innerhalb weniger Jahre hat die Nation den Einfluss in großen Teilen der Sahelzone und Westafrikas verloren. Von den Putsch-Generälen in Mali und Burkina Faso verschmäht und gehasst, warfen die einstigen Kolonien die Schutzmacht aus ihren Ländern. In Niger beharrt Frankreichs Präsident noch darauf, die letzte Bastion in der Sahelzone zu halten. Und zuletzt haben die Militärs in Libreville auch noch Ali Bongo, Frankreichs Mann an der Macht in Gabun, weggeputscht.

Mit Frankreich steht auch Europa in Afrika auf ziemlich verlorenem Posten. Beim Außenministerrat im spanischen Toledo haben José Borrell, der Chefdiplomat der EU, und Alexander Schallenberg jüngst die grassierende Epidemie von Militärcoups beklagt. Schallenberg bezeichnete sie als „Alarmsignal“. Er forderte „afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme“ und die Unterstützung der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas als Ordnungsmacht in der Unruheregion.

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