Eisgreissler

„Papa, bau mir eine Achterbahn“

Andrea und Georg Blochberger bei der Eröffnung der neuen „Bucklbahn“ in Krumbach.
Andrea und Georg Blochberger bei der Eröffnung der neuen „Bucklbahn“ in Krumbach.Clemens Fabry
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Hinter dem Eisgreissler-Imperium steckt mittlerweile viel mehr als nur
Gaumenfreude, vor allem aber eine gut eingespielte Familie.

Fünfeinhalb Meter Höhe, hundert Meter Länge – und das alles in Knallgelb: Das ist die neueste Kreation des Eisgreissler. Die Rede ist aber nicht etwa von einer ausgefallenen Eissorte, sondern von der ersten Achterbahn Niederösterreichs. „Die Bucklbahn“ ziert seit Neuestem den Erlebnispark, den die Gründerfamilie Blochberger in ihrem Heimatort Krumbach in der Buckeligen Welt aus dem Boden gestampft hat.

Seit seiner Gründung im Jahr 2016 ist das Gelände wahrlich explodiert. Was als Hofladen mit einem kleinen Naturspielplatz begonnen hat, kann mittlerweile dem Prater Konkurrenz machen. Neben der neuen Achterbahn gibt es hier mittlerweile einen Freifallturm, ein Maislabyrinth, ein Zeitreise-Erlebnis. Über 200.000 Gäste konnte die Familie Blochberger im Vorjahr in Krumbach begrüßen.

Steile Karriere

Ähnlich steil ist der Aufstieg des eigentlichen Eisgreissler-Imperiums verlaufen. Aus der ersten Filiale auf der Wiener Rotenturmstraße, mit der alles 2011 begonnen hat, ist mittlerweile ein regelrechtes Imperium aus Eisgeschäften in (fast) ganz Österreich geworden. Ein Geniestreich, der nicht ohne Risiko war, wie Andrea und Georg Blochberger im Gespräch mit der „Presse“ erzählen.

Denn bereits in den frühen 2000er-Jahren war die Familie mit ihrem Milchbauernhof durchaus erfolgreich. Mit der Milch von 50 Kühen versorgten sie Schulen, Kindergärten und Gastronomie in der Umgebung. Nur im Sommer, wenn die Kinder nicht in der Schule waren, wurde es knapp. Aus diesen Durststrecken sei schließlich die Idee geboren worden, die Milch zu Eis zu verarbeiten und schließlich zu expandieren. Der Rest ist (Erfolgs-)Geschichte. Trotzdem war nicht immer alles nur einfach. Neben etlichen Fans in Krumbach und darüber hinaus mussten die Blochbergers auch schon Erfahrungen mit Menschen machen, die ihnen den Erfolg nicht gönnen. Auch im Ort habe es immer wieder Diskussionen über die Art und Größe des Erlebnisparks und die Auswirkungen auf die Region gegeben.

WhatsApp-Status mit Folgen

Davon lassen sich die Blochbergers aber nicht beirren. Dass nicht nur der Krumbacher Bürgermeister, sondern auch viele Freunde und Nachbarn hinter ihnen stehen, finden sie schön, ihr „Maßstab“ und gleichzeitig ihre größte Inspiration sind aber die eigenen Kinder. Teilweise arbeiten diese auch neben der Schule im Betrieb mit, natürlich ohne Zwang, betonen die Blochbergers. Meist sei es eher so, dass die Eltern die Kinder bremsen müssen: Angefangen von den ersten ausgefallenen Eissorten bis hin zu Innovationen im Erlebnispark – die Kinder sind in viele Entscheidungsprozesse rund um das Familienimperium eingebunden.

So hatte etwa der Sohn die Idee zu den Gruseltagen, dem Halloween-Fest im Erlebnispark. „Die Bucklbahn, unsere erste Achterbahn, war ein lang gehegter Traum von uns“, sagen die Blochbergers, die treibende Kraft dahinter sei aber die Tochter gewesen. Ohne sie gäbe es die Achterbahn heute wohl nicht, betont Georg Blochberger. Immer wieder habe sie die Eltern an ihren Traum erinnert und ihnen schließlich den nötigen Anstoß gegeben: Als sie ihren WhatsApp-Status auf „Mein Papa baut mir eine Achterbahn in den Garten“ geändert hatte, sei das Ganze schließlich beschlossene Sache gewesen und genauso schnell auch umgesetzt worden. Neun Monate nach dem ersten Entwurf konnte das „Bucklbiest“ bereits seine Jungfernfahrt antreten.

Ein Leben für den Schaubetrieb

Dass die Blochbergers trotz Achterbahnen und Freifalltürmen nicht abgehoben sind, ist klar ersichtlich. Dazu gehört eben etwa auch, dass die Bucklbahn bei ihrer Eröffnung vom ortsansässigen Priester gesegnet wird. Ein familiäres Flair und eine gewisse Heimatverbundenheit sind der Familie merklich wichtig. Dazu gehört auch der Umgang mit dem wachsenden Team: „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Erlebnispark“, erzählt Andrea Blochberger, „sind bereits von Anfang an dabei.“

Ohne sie wäre vieles auch gar nicht mehr möglich. So hat sich Georg Blochberger mittlerweile schon vollständig aus der Kreation neuer Eissorten zurückgezogen und sie in andere, fähige Händen gegeben. Dass er allerdings für den Schaubetrieb brennt, ist klar ersichtlich. „Die Eröffnung des Parks damals war ein Hochmoment“, schwärmt er mit glänzenden Augen. Was als Nächstes geplant ist, können die Blochbergers selbst aber noch nicht sagen. Jedenfalls könnte es wieder hoch hinausgehen, in jedem Fall aber wieder für Überraschungen sorgen – ganz in mittlerweile über zehnjähriger Eisgreissler-Tradition.

VERANSTALTUNGEN

Herbst. Am 16. und 17. September eröffnet im Eisgreissler-Schaubetrieb wieder das Maislabyrinth. Zur Feier des Tages sind von zwölf bis 16 Uhr jeweils Stelzengeher im Feld unterwegs, die die kleinsten Besucherinnen und Besucher mit Seifenblasen begeistern. Um 14 und 16.30 Uhr lädt der Magier Fab Fox zur Zaubershow. An den Wochenenden vom 30. September und 7. Oktober findet das Herbstfest statt.

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