Nach Ansicht der deutschen Sozialdemokraten wird das dritte Hilfspaket für Griechenland deutlich höher ausfallen als bisher erwartet.
Die Diskussion über ein drittes Hilfspaket für Griechenland dominiert derzeit den Wahlkampf in Deutschland. Nun haben sich auch die Sozialdemokraten eingebracht: Während CDU-Politiker und die griechische Regierung von einem Betrag im "kleinen zweistelligen Milliardenbereich" ausgehen, ist der Bedarf nach Einschätzung der SPD deutlich höher. "Zu den knapp elf Milliarden Euro bis 2015 kommt für den Zeitraum 2015 bis 2020 ein weiterer hoher zweistelliger Milliardenbetrag", sagte der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, der "Bild"-Zeitung. Der Bedarf ergebe sich unter anderem aus der schwachen Wirtschaftsentwicklung und fehlender Privatisierungserlöse.
Schneider sagte, die letzte Schuldentragfähigkeitsanalyse der Troika für Griechenland habe den Bedarf bis 2020 auf rund 77 Milliarden Euro taxiert. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) müsse "die aktuellen Zahlen schleunigst auf den Tisch legen, forderte Schneider. Griechenlands Finanzminister Ioannis Stournaras hatte zuvor erklärt, sein Land stehe in den Jahren 2014 und 2015 vor einer Finanzlücke von rund zehn Milliarden Euro (>>>mehr dazu).
(APA/dpa)