Die deutsche Kanzlerin macht ihren Vorgänger für das Griechenland-Desaster verantwortlich. Gerhard Schröder habe "den Stabilitätspakt aufgeweicht".
Angela Merkel (CDU) ist im Wahlkampfmodus: Die deutsche Bundeskanzlerin hat ihrem Amtsvorgänger Gerhard Schröder (SPD) vorgeworfen, für die Griechenland-Misere verantwortlich zu sein. "Kanzler Schröder hat Griechenland aufgenommen und hat den Stabilitätspakt aufgeweicht. Beides war grundfalsch und einer der Ausgangspunkte unserer heutigen Schwierigkeiten", sagte Merkel laut n-tv.de auf einer Wahlkampfveranstaltung im Schleswig-Holstein.
Die Griechen hätte man niemals aufnehmen dürfen, so die deutsche Kanzlerin weiter. Zumindest in diesem Punkt ist sie einer Meinung mit SPD-Chef Sigmar Gabriel: "Griechenland in die EU aufzunehmen war sicher richtig, es in die Währungsunion aufzunehmen aber war sicher falsch", sagte er in einem Interview mit dem "Spiegel". Er betonte allerdings, dass damals auch die konservativen europäischen Regierungen zugestimmt hatten, das Land aufzunehmen.
Diskussion über Größe des dritten Hilfspakets
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble warf unterdessen den Sozialdemokraten vor, den Finanzierungsbedarf von Griechenland falsch zu berechnen. "Man verwechselt Brutto und Netto", sagte Schäuble laut faz.net. Die SPD hatte vor kurzem erklärt, dass Athen bis 2020 wohl weitere 77 Milliarden Euro benötigen werde (DiePresse.com berichtete). Aus Schäubles Sicht ist die Größenordnung von elf Milliarden Euro "nicht völlig unrealistisch".
(Red.)