Champions League: Die Transfer-Hits der "Drachen"

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Champions League Porto(c) EPA (FERNANDO VELUDO)
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FC Porto, Auftaktgegner der Austria im Happel-Stadion, betreibt Europas beste Transferpolitik. Credo: günstig kaufen, teuer verkaufen.

Wien/Cg. Nach 2842 Tagen Pause kehrt Österreichs Fußball am Mittwoch mit dem Heimspiel der Austria gegen FC Porto auf die große Bühne der Champions League zurück. Die Wiener geben als einzige der 32 Mannschaften ihr Debüt in der Millionenliga, für die Portugiesen ist es ein erneutes Wiedersehen mit dem Happel-Stadion. Den Europacup der Landesmeister gewannen die „Drachen“ 1987 just in Wien. Der 2:1-Sieg gegen Bayern München ist legendär. Das Ferslertor des Algeriers Rabah Madjer schrieb Fußballgeschichte.

Seitdem zählt Porto zu den besten Adressen Europas. In Erinnerung geblieben ist auch der Champions-League-Sieg 2004, es war die sportliche Geburtsstunde von Startrainer José Mourinho.

In Porto hat der Erfolg System. Kein anderer Klub versteht es so gut, Spieler verhältnismäßig günstig zu erwerben, aus ihnen Stars zu formen und sie später gewinnbringend um ein Vielfaches des Einkaufspreises zu veräußern. Speziell in Südamerika sind die Scouts der Portugiesen hervorragend vernetzt, auch in der heimischen Liga bewies man in der Vergangenheit oftmals ein goldenes Händchen.

Gezielte Geldanlagen

In den vergangenen zehn Jahren erwirtschaftete der Klub aus Nordportugal ein Transferplus von 286 Millionen Euro. Erst vor wenigen Wochen spülten die Wechsel von Joao Moutinho und James Rodriguez zum AS Monaco 70 Millionen Euro in die Kasse.

Als im Sommer 2008 der Brasilianer Hulk um 19 Millionen Euro aus Tokio verpflichtet wurde, schüttelten viele „Experten“ verwundert den Kopf. In den folgenden vier Jahren sollte sich der Stürmer als Tor- und im Vorjahr sogar als Geldmaschine entpuppen. Zenit St. Petersburg, neben Atletico Madrid ein weiterer Gruppengegner der Austria, überwies Porto 55 Mio. Euro Ablöse.

Die derzeit vielversprechendste Wertanlage ist der Kolumbianer Jackson Martinez. Vor einem Jahr um 8,8 Millionen Euro aus Mexiko geholt, hat sich der Marktwert des Stürmers nach 26 Toren in 30 Ligaspielen verdreifacht. Schon im Frühjahr rankten sich Gerüchte um einen Abschied. Manchester United, Juventus, Liverpool und Milan sollen Interesse signalisiert haben. Doch Martinez blieb über den Sommer hinaus bei Porto, sein Marktwert soll mit Toren in der Champions League weiter in die Höhe getrieben werden. Laut Ausstiegsklausel darf er den Klub derzeit um 40 Mio. Euro verlassen.

Fehlinvestitionen unterlaufen Porto selten, doch Madjer blieb der Karrieresprung verwehrt. Sein Millionentransfer zu den Bayern platzte 1988 jäh. Zurück blieben voreilig geschossene PR-Fotos des Algeriers im München-Trikot...

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.09.2013)

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