Emmys für "Breaking Bad" und "House of Cards"

Emmys fuer Breaking House
Emmys fuer Breaking House(c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)
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Bei den "Oscars der TV-Branche" hat mit "House of Cards" erstmals eine ausschließlich im Internet gezeigte Serie gewonnen. Die wichtigste Preise gingen an "Breaking Bad" und "Modern Family".

Keinen klaren Gewinner gab es heuer bei der Verleihung der Emmys, die als Oscars der Fernsehbranche gelten, am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles. Die Sieger in den wichtigsten Kategorien heißen "Breaking Bad", "Modern Family" und "Behind the Candelabra", doch keiner der drei hat sich richtig abgeräumt."Breaking Bad", die Krimiserie um den drogenkochenden Chemielehrer wurde in der wichtigsten Kategorie "Beste Dramaserie" ausgezeichnet. Anna Gunn holte sich den Preis als beste Nebendarstellerin. Nebendarsteller Aaron Paul und Hauptdarsteller Bryan Cranston, der als klarer Favorit gehandelt wurde, gingen jedoch leer aus.

"Modern Family" mit "Al Bundy" Ed O'Neill wurde zur "Besten Comedyserie" gekürt. Der Schauspieler Jim Parsons bekam den Preis als bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie für seine Rolle als Physiker-Nerd in "The Big Bang Theory". Die Politik-Komödie "Veep" konnte zwei Preise einheimsen: Den Emmy für die beste Hauptdarstellerin Julia Louis-Dreyfus sowie für den besten Nebendarsteller Tony Hale.

David Fincher siegt mit "House of Cards"

Mit Spannung wurde das Abschneiden des Politthrillers "House of Cards" erwartet, der nur im Internet zu sehen war. Die für den Online-Videodienst Netflix produzierte Serie war unter anderem in der Königskategorie "Bestes Drama" nominiert. Einen Emmy gab es schließlich für die Regiearbeit von David Fincher in der ersten Folge der Serie. In "House of Cards" geht es um einen US-Kongressabgeordneten, der bei seinem Machtstreben über Leichen geht. Die beiden Hauptdarsteller des Politikdramas, Oscar-Gewinner Kevin Spacey und "Golden Globe"-Gewinnerin Robin Wright ("Forrest Gump"), gingen leer aus.

Die Serie gilt als Beispiel dafür, wie sich das Zuschauerverhalten bei Serien durch das Internet verändert. Anders als bei der wöchentlichen Ausstrahlung im Fernsehen hatte Netflix im Februar alle 13 Folgen auf einmal online gestellt.

Emmys für "schwulen" Michael Douglas

Den meisten Glamour bekam der Fernsehfilm "Behind the Candelabra" ab. Er schildert das Leben des Starpianisten  Liberace, der sich nie offen zu seiner Homosexualität bekannte. Michael Douglas in der Hauptrolle und Matt Damon als dessen Geliebter haben Kritiker wie Publikum begeistert. Mit 23 Millionen Dollar war der Fernsehfilm so teuer wie manche Kinoproduktion.

Douglas wurde mit dem Emmy als bester Hauptdarsteller in einem Fernsehfilm ausgezeichnet. In seiner kurzen Rede dankte der 68-Jährige vor allem Ehefrau Catherine Zeta-Jones, von der er derzeit getrennt lebt.

"Behind the Candelabra" bekam am Abend drei Emmys, gewann zuvor aber bereits acht sogenannte "Creative Emmys" in Nebenkategorien.

Überraschungssieger Jeff Daniels

In der Kategorie bester Hauptdarsteller, in der die meisten mit einem Sieg von "Breaking Bad"-Star Cranston gerechnet hatten, siegte einer, dem man nur Außenseiterchancen ausgerechnet hatte: Jeff Daniels für seine Rolle als Anchorman in dem Medien-Drama "The Newsroom".

Beste Hauptdarstellerin wurde Claire Danes aus "Homeland". Die Serie, großer Gewinner des letzten Jahres, bekam zwei Emmys. Das Terrorismus-Drama wurde auch fürs beste Drehbuch ausgezeichnet.

Kein einziger Preis für "Mad Men"

Die hochgelobte "Mad Men" über eine Werbeagentur in den 19060er ging zum zweiten Jahr in Folge komplett leer aus.

Moderiert wurden die Emmys am Sonntag von dem Schauspieler Neil Patrick Harris, der durch die Serie "How I Met Your Mother" bekannt ist. Er wandte sich dabei auch an das "junge Publikum", das heutzutage "auf dem Telefon" fernsehe.

Die Sieger der wichtigsten Kategorien:

Beste Dramaserie

  • "Breaking Bad"

Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie

  • Claire Danes, "Homeland"

Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie

  • Jeff Daniels, "The Newsroom"

Beste Comedyserie

  • "Modern Family"

Beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie

  • Julia Louis-Dreyfus, "Veep"

Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie

  • Jim Parsons, "The Big Bang Theory"

Beste Miniserie oder bester Fernsehfilm

  • "Behind the Candelabra"

Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm

  • Michael Douglas, "Behind the Candelabra"

Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm

  • Laura Linney, "The Big C"

Bester Nebendarsteller in einer Dramserie

  • Bobby Cannavale, "Boardwalk Empire"

Beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie

  • Anna Gunn, "Breaking Bad"

Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie

  • Tony Hale, "Veep"

Beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie

  • Merritt Wever, "Nurse Jackie"

Bester Nebendarsteller in einem Miniserie oder einem Fernsehfilm

  • James Cromwell, "American Horror Story"

Beste Nebendarstellerin in einem Miniserie oder einem Fernsehfilm

  • Ellen Burstyn, "Political Animals"

(APA/AFP/Red.)

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