Die junge Kinderrechtsaktivistin habe ja auch „nichts Preiswürdiges“ getan.
Miranshah/Oslo. Die pakistanischen Taliban haben sich nach der Entscheidung des Nobelkomitees, den Friedensnobelpreis der Organisation für das Verbot chemischer Waffen zuzusprechen, erfreut gezeigt. Aber nur aus dem Grund, weil die hochfavorisierte pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai (16) den Preis nicht erhielt. Das Mädchen, das im Vorjahr bei einem Anschlag der Taliban schwer verletzt worden war, habe schließlich nichts getan, was preiswürdig gewesen wäre, sagte Taliban-Sprecher Shahidullah Shahid.
„Nobelpreis für wahre Muslime“
Der Nobelpreis solle im Übrigen vielmehr „wahren Muslimen gegeben werden, die für den Islam kämpfen“, sagte der Sprecher am Telefon. Malala sei gegen den Islam. Zugleich bekräftigte Shahid, die Taliban würden weiter versuchen, die junge Aktivistin zu töten. Malala war vor einem Jahr bei einem gezielten Anschlag der Taliban in einem Autobus lebensgefährlich verletzt worden. Anschließend wurde sie in Großbritannien behandelt, wo sie heute mit ihren Eltern und Brüdern lebt. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.10.2013)