Reise

Über ehemalige Schmugglerpfade von Südtirol nach Osttirol

Kupfer, Kristalle und ein Flugzeugwrack: Der 2022 eröffnete Hoch-Tirol-Trail bietet tolle Ausblicke und spannende Einblicke. 

Es ist noch eines der urigsten Täler Südtirols: Das Ahrntal ist von zahlreichen Dreitausendern umgeben, die im Norden den Alpenhauptkamm bilden. Es grenzt unter anderem an die Venedigergruppe und die Zillertaler Alpen. Bis zum letzten Ort des Tals fahren wir: Die 600-Einwohner-Gemeinde Prettau ist der Ausgangspunkt unserer Wanderung, das Berghotel Kasern bietet sich zum Übernachten an, wenn man gern ausgeruht in die Dreitageswanderung startet. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die alten Holztreppen knarzen, wenn man in sein Zimmer geht, die holzgetäfelten Zimmer sorgen für Tiroler Flair, das köstliche Essen (Saltimbocca! Pasta!) macht klar, dass wir doch in Italien sind. Entspannt ist der Start in die erste Etappe des Hoch-Tirol-Trails: Bergführer Martin Stolzlechner holt uns nach dem Frühstück ab und zeigt uns zunächst die alten Bergwerksstollen, die den Wanderweg entlang des Röttals säumen und teilweise noch betreten werden können.

Der Weg über das Röttal ist abwechslungsreicher als der über das benachbarte Windtal, der ebenfalls ans Ziel führt. Und wir erfahren viel über den Kupferabbau, der das Ahrntal wesentlich geprägt hat. Im St.-Jakob- und im St.-Peter-Stollen wurden im Jahr 1699 134  Tonnen Kupfer gewonnen – die höchste Jahresproduktion des Bergwerks. Das Prettauer Kupfer galt als das beste in Europa und wurde vor allem ins Ausland verkauft. Bis 1894: Da musste das Bergwerk wegen Unrentabilität geschlossen werden – billiges Kupfer aus Amerika überschwemmte den Kontinent. Durch die Auflassung des Bergwerks herrschte große Arbeitslosigkeit. Besonders drückend war die Not in Prettau. Die damaligen Pfarrer setzten sich für den Aufbau einer Heimindus­trie ein: Spitzenklöppeln wurde zu einem bis heute bekannten Markenzeichen.

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