Die Übernahme des maroden Lebensmittelhändlers muss von der Bundeswettbewerbsbehörde noch genehmigt werden und soll mit 1. März 2014 wirksam werden.
Die Entscheidung fiel früher als erwartet: Die Pfeiffer Handelsgruppe übernimmt den angeschlagenen Lebensmittelfilialisten Zielpunkt zur Gänze. Pfeiffer plant die Übernahme der 75,1 Prozent der Anteile der BOW Beteiligungs GmbH vom Welser Anwalt Gerald Schmidsberger. Die 100-Prozent-Übernahme von Zielpunkt mit 1. März 2014 wurde bei der Bundeswettbewerbsbehörde BWB angemeldet.
Synergieeffekte könnten, so Pfeiffer am Montag in einer Mitteilung, nach der Vollintegration voll genutzt werden. Zielpunkt werde als "Schwester" von Unimarkt im Osten Österreichs weiter etabliert werden, das Zielpunkt-Zentrallager werde zum dritten Zentrallager der Pfeiffer Handelsgruppe.
Entscheidung erst 2014 erwartet
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Zielpunkt-Geschäftsführunmg mit Thomas Janny und Stephan Seyfried soll weiter Bestand haben. Pfeiffer-Chef Erich Schönleitner war unter Druck. Er musste bis Juni 2014 eine Entscheidung treffen, ob er die Option auf die BOW-Anteile ziehen wird oder sich aus der Beteiligung zurückzieht.
Zudem war vor Kurzem bekannt geworden, dass Zielpunkt 2012 den Nettoverlust auf 31 Mio. Euro mehr als verdoppelt hatte. In den ersten zwei Monaten 2013 gab es laut Rumpfbilanz im Firmenbuch 3,3 Mio. Euro Verlust. Der Bilanzverlust lag bei 51,2 Mio. Euro - bei 73,3 Mio. Euro Umsatz. Was viel schwerer wiegt: Das Eigenkapital der Firma war Ende 2012 mit 30,8 Mio. Euro negativ, Ende Februar waren es minus 13,1 Mio. Euro.
Nach der Totalübernahme hat die Pfeiffer-Gruppe dann 263 Zielpunkt-Filialen sowie 125 Unimarkt-Standorte (84 Eigenfilialen, 41 Franchisepartner) und 11 C&C-Pfeiffer Großhandelsmärkte. Die Pfeiffer Handelsgruppe als größter regionaler Lebensmittelhändler Österreichs erzielte im Jahr 2012 einen Umsatz von 770 Mio. Euro.
(APA)