Pro Jahr steigt die Lebenserwartung in Österreich erfreulicherweise um – sehr grob geschätzte und gerundete – drei Monate.
Pro Jahr steigt die Lebenserwartung in Österreich erfreulicherweise um – sehr grob geschätzte und gerundete – drei Monate. Bis 2017 steigen die Zuschüsse des Bundes zu den Pensionen der Angestellten, Gewerbetreibenden und Bauern von zehn Milliarden auf 12,5 Mrd. Euro. Geplant waren „nur“ 10,4Mrd. Euro.
Doch die SPÖ will weder etwas vom Sparen noch von einer Pensionsreform wissen – etwa von einer automatischen Koppelung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung. Lieber wolle man die Lage beobachten und situativ reagieren, so Rudolf Hundstorfer und Parteifreunde: Augen verbinden und durch.
Im SPÖ-Präsidium wurde als Ziel der Regierungsverhandlungen offen genannt: in entscheidenden Runden harte Sparmaßnahmen zu verhindern. Das sagt viel über die Verantwortung für das Land sowie die nächsten Generationen und bringt uns in eine paradoxe Situation: Wir müssen hoffen, nein, laut dafür plädieren, dass Werner Faymann sein Wahlversprechen bricht. Er hat ein Sparpaket ausgeschlossen. Entweder ist das alles nur eine neue, absurde Verhandlungstaktik oder Faymann fürchtet sich so sehr vor Wahrheit und Partei. Oder wir sind schon wieder im Wahlkampf.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2013)