Nach Udo Huber winkte auch Interimssprecherin Birgit Fürnkranz-Maglock ab. Sie zieht sich aus dem Verband komplett zurück, auch weil sie von Stefan Miklauz hart angegriffen wurde. Er sagt: "Sie hat versagt."
Wien. Es wird immer wahrscheinlicher, dass der Unternehmer Stefan Miklauz am Samstag beim außerordentlichen Verbandstag des österreichischen Schwimmverbandes einziger Kandidat für die OSV-Präsidentschaft sein wird. Nachdem Ex-Sportclub-Präsident und -Hitparaden-Moderator Udo Huber am Dienstag seine Kandidatur zurückgezogen hatte, tritt auch OSV-Präsidiumssprecherin Birgit Fürnkranz-Maglock nicht an.
Vor vier Monaten hatte Fürnkranz-Maglock die Agenden von Christian Meidlinger übernommen. Aufgrund von Vorfällen in jüngster Vergangenheit nahm sie nun aber davon Abstand.
"Ich wünsche mir nur noch, dass der Verbandstag reibungslos abläuft und ich dann das Amt an den neuen Präsidenten übergeben kann", erklärte Fürnkranz-Maglock. "Für mich ist dieses Thema erledigt." Auch kann sie sich nicht vorstellen, nach den für 2014 angesetzten Wahlen in Niederösterreichs Verband in dessen Vorstand zu sein. Dort ist ihr Ehemann Erich Maglock aktuell Präsident. Natürlich wird sie ab Samstag auch nicht mehr OSV-Vizepräsidentin sein.
Nach Verschiebung des für 6. September vorgesehen gewesenen außerordentlichen Verbandstags und damit auch der Präsidentenwahl letztlich eben auf diesen Samstag hat sich Fürnkranz-Maglock Mitte September im Disput mit dem OSV mit Schwimm-Ass Dinko Jukic im Beisein von Skiverbandspräsident Peter Schröcksnadel auf ein Ende der Unstimmigkeiten geeinigt.
Das sorgte vielerorts für Beifall, aber nicht überall. So etwa trat aus Protest noch am selben Tag Gabriele Stecher aus ihren Funktionen als OSV-Referentin für Jugend-Breitensport sowie als Wiener Landesverbandspräsidentin zurück. "Für die Befriedigung persönlicher Eitelkeiten sei einfach kein Preis zu hoch", sagte Stecher in Richtung Fürnkranz-Maglock.
Die aber kam nach eigenen Angaben in weiterer Folge mehr und mehr dahinter, dass in gewissen Bereichen des OSV wie in diversen Medienberichten und in bis dato fünf eingebrachten parlamentarischen Anfragen erwähnt, im Verband tatsächlich nicht alles sauber abläuft. Einen am 9. November vom Tiroler Verband eingebrachten Misstrauensantrag gegen Finanzreferent Walter Benesch unterstützte sie.
Nach dessen vor rund drei Wochen vollzogenem Abgang von seinem OSV-Vorstandsposten soll ein Ordner mit Rechnungen verschwunden sein. Diesbezügliche Anschuldigungen beantwortete Benesch mit einer Mail, in der er Fürnkranz-Maglock und ihr Team infamer Lügen bezichtigte. Benesch: "Jedenfalls habe ich keine Unterlagen des OSV, Ordner oder Sonstiges entfernt. Ich habe einfach meine Privatunterlagen mitgenommen."
Am 22. November schließlich wurde nicht Fürnkranz-Maglock, sondern Miklauz als Kandidat des OSV-Vorstands für die Präsidentenwahl nominiert. Der 34-Jährige startete fortan einen aggressiven Wahlkampf, drängte seine "Konkurrentin" in den Hintergrund. Fürnkranz-Maglock wurde nach eigenen Angaben zuletzt vom OSV-Vorstand untersagt, bis zum Verbandstag mit Medien zu reden.
"Da werde ich morgen wieder eine auf den Deckel kriegen", fügte die ehemalige dreifache Schwimm-Staatsmeisterin ihren Aussagen der APA gegenüber hinzu. "Aber ich sehne jetzt nur noch den 7. Dezember herbei." Das auch deswegen, da Fürnkranz-Maglock zuletzt heftig von Miklauz angegriffen wurde. "Auf ein so niedriges Niveau komme ich nicht herunter", wollte Fürnkranz-Maglock die Miklauz-Aussagen nicht kommentieren.
"Die Messer im OSV fliegen derzeit tief, denn die Präsidentin ist völlig gescheitert", hatte Miklauz gesagt. "Sie hat aus meiner Sicht völlig versagt." Sie würde gezielte Angriffe setzen, um ihr Versagen als Präsidentin zu rechtfertigen. Miklauz erkannte Fürnkranz-Maglock zwar Schwimm-Wissen zu, sprach ihr aber jede Führungsqualität ab. Er selbst habe Führungserfahrung und wolle diese in den OSV einbringen.
