Das 2:3 gegen Manchester City war für Bayern erst das sechste Pflichtspiel ohne Sieg 2013. Englische Medien spotten indes über City-Trainer Pellegrini.
Triple-Gewinner Bayern München hat am Dienstag in der Champions League einen Schuss vor den Bug erhalten. Der Titelverteidiger kassierte gegen Manchester City trotz 2:0-Führung die erste Saisonniederlage, geht aber trotzdem als Gruppensieger ins Achtelfinale. ManCity-Coach Manuel Pellegrini musste trotz des prestigeträchtigen Erfolges Kritik einstecken - weil er sich verrechnet hatte.
Im Hinblick auf den Ligaschlager am Samstag gegen Tabellenführer Arsenal schonte Pellegrini einige Stars, darunter Stürmer Sergio Aguero. Der Argentinier saß bis Spielende auf der Bank, obwohl City ein 4:2 statt des 3:2 zum Gruppensieg und damit zu einer vermeintlich leichteren Achtelfinal-Auslosung gereicht hätte. Der Trainer war sich dessen offensichtlich nicht bewusst. "Pellegrini fällt in Mathematik durch", titelte die Tageszeitung "The Times" am Mittwoch.
Guardiola: "Vielleicht brauchten wir die Pleite"
Nach einem 3:1-Sieg der Bayern im ersten Duell in Manchester hätte die Auswärtstorregel bei 4:2 für City entschieden. So blieb die erste Pflichtspielniederlage seit Juli, die dritte in diesem Kalenderjahr für die Bayern aber folgenlos. "Eine Niederlage ist nie gut", betonte Bayern-Trainer Pep Guardiola. "Aber ich denke, sie kann uns stärker machen. Vielleicht braucht dieser Verein, der Trainer und die Mannschaft eine Niederlage, um zu wissen, wie schwierig es ist, die Spiele zu gewinnen."
Für die Bayern ist das Gefühl tatsächlich ungewohnt. Nur sechs von 53 Pflichtspielen des Jahres 2013 haben die Münchner nicht für sich entschieden. "Ein Spiel ist eben nicht nach 20 Minuten beendet", erinnerte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, hatte sein Team nach zwei Abseitstoren doch bereits früh geführt.
ÖFB-Star David Alaba spielte links in der Viererkette durch, erhielt wie der Großteil seiner Teamkollegen aber schwache Kritiken. "In der zweiten Halbzeit überhastet und mit vielen Ballverlusten", begründete die "Bild"-Zeitung ihre Note 4 für den 21-Jährigen.
Manchester United sucht weiter nach Glanz
Wie ManCity kehrte auch Stadtrivale Manchester United international auf die Siegerstraße zurück. Ein glanzloses 1:0 gegen Schachtar Donezk nahm Trainer David Moyes nach zwei Ligaheimniederlagen in Serie zumindest vorübergehend aus der Schusslinie. "Wir können als einer der Favoriten gesehen werden", meinte Moyes. "Wenn wir in der Champions League weit kommen wollen, müssen wir uns aber weiter steigern."
Die Basis ist mit dem Gruppensieg gelegt, der bei der Auslosung am Montag in Nyon einen Gruppenzweiten als Achtelfinalgegner beschert. Damit geht United unter anderem einem Duell mit seinem Ex-Star Cristiano Ronaldo aus dem Weg, der beim 2:0 in Kopenhagen mit seinem neunten Tor in einer Gruppenphase für Real Madrid einen CL-Rekord markierte. "Ich denke nicht an Rekorde", betonte der Portugiese. "Vorrangiges Ziel ist es, Trophäen zu gewinnen."
Ihre Einzüge in die K.o.-Phase bejubelten Olympiakos Piräus und Bayer Leverkusen. "Wir freuen uns alle", versicherte Leverkusens Sportchef Rudi Völler. "Besonders, wenn man bedenkt, dass wir vor zwei Wochen nach dem 0:5 gegen Manchester United am Boden gelegen sind." Seither gab es für die Werkself vier Pflichtspielsiege in Serie. In der heimischen Meisterschaft fehlen dem ersten Verfolger vier Punkte auf die Bayern.
(APA/Reuters/dpa/AFP)