Die Polizei nahm in der südrussischen Stadt Wolgograd mehr als 150 Menschen fest.Bei zwei Attentaten gab es dort zu Wochenbeginn 34 Tote. Eine heiße Spur haben die Sicherheitskräfte noch nicht.
Nach den blutigen Anschlägen zu Wochenbeginn, bei denen in der südrussischen Stadt Wolgograd (vormals Stalingrad) 34 Menschen getötet wurden, rollt nun eine Verhaftungswelle: Bei Razzien hat die Polizei mindestens 150 Menschen festgenommen. Bei den vor allem aus Zentralasien und dem Kaukasus stammenden Migranten seien Waffen und Drogen gefunden worden, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Donnerstag. Viele der Arbeiter besäßen zudem gefälschte Dokumente.
Eine heiße Spur nach den beiden Attentaten hätten die Sicherheitsbehörden aber noch nicht entdeckt. „Die Suche nach den Drahtziehern verläuft mit Hochdruck". Präsident Wladimir Putin hat den Hintermännern der Selbstmordanschläge im Bahnhof und in einem Bus Vergeltung angedroht.
Gehemdienst vermutet Islamisten als Täter
Der Inlandsgeheimdienst FSB vermutet Islamisten aus dem Nordkaukasus hinter den Bombenanschlägen. Sie hatten mit Bluttaten vor den Olympischen Winterspielen gedroht, die in gut fünf Wochen in Sotschi beginnen. Der Schwarzmeer-Kurort liegt 700 Kilometer entfernt von Wolgograd, das bis 1961 Stalingrad hieß.
Terror in Russland
Die Menschenrechtsorganisation Memorial forderte Putin unterdessen zu einer „effektiven" Nordkaukasus-Strategie auf. Die bergige Vielvölkerregion brauche nicht nur Strenge, sondern auch ein auf Jahrzehnte angelegtes Programm, sagte Alexander Tscherkassow, der Leiter der regierungskritischen Organisation.
Präsident Putin besuchte am Neujahrstag die vom Terror heimgesuchte Stadt Wolgograd. Er versprach, die Regierung werde alles tun, um Sicherheit zu gewährleisten.
Russlands Präsident spricht mit Schwerverletzten und will über den Kampf gegen den Terrorismus beraten. Die USA bieten eine engere Kooperation in Sicherheitsfragen an.