Das Vorhaben soll 2014 realisiert werden. Der weltweit größte Anleiheinvestor Pimco rechnet mit weiteren Finanzhilfen für Griechenland.
Athen. Noch hängt das schuldengeplagte Griechenland am Tropf der EU. Gegen Ende 2014 will sich das Land aber an die Märkte wenden, um seinen Geldbedarf zu decken. Dies sagte der griechische Wirtschaftsminister Konstantinos Chatzidakis dem griechischen Nachrichtenradio Skai. Er reagierte damit auf einen Medienbericht, wonach es in zwei Briefen des EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso und des griechischen Notenbankchefs Georgios Provopoulos an das Europaparlament heißt, Griechenland habe erst 2015 Chancen, sich Geld vom Markt zu leihen.
Der weltweit größte Anleiheinvestor Pimco rechnet mit weiteren Finanzhilfen für Griechenland. „Wir glauben nicht, dass Griechenland in diesem Jahr Geld an den Finanzmärkten erhält“, sagte Pimco-Manager Myles Bradshaw der „Süddeutschen Zeitung“. Für eine neunjährige griechische Staatsanleihe erhalte man derzeit acht Prozent. „Wenn das Land zu diesen Konditionen größere Kredite aufnimmt, würde die gesamte Schulden- und Zinslast sehr viel höher ausfallen als bei einer Kreditaufnahme über den Rettungsfonds ESM“, gibt Bradshaw zu bedenken. Zum Vergleich: Die Kredite aus ESM-Mitteln kosten Athen nur rund zwei Prozent.
Auch DIW-Chef Marcel Fratzscher meint, dass Griechenland 2015 ein drittes Hilfsprogramm benötigen werde. (APA/DPA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2014)