Ex-Bildungssprecher Werner Amon fordert ein Ende der "Blockade". Er regt Modellregionen in der Steiermark an.
Nach Vorarlberg, Tirol und Salzburg sprechen sich auch die steirischen ÖVP-Mandatare in Wien gegen ein "Diskussionsverbot" in Sachen Gesamtschule aus. "Mit der Blockade muss Schluss sein", so deren Obmann, der ehemalige ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon im "Kurier".
Parteichef Michael Spindelegger hatte sich am Mittwoch unter Verweis auf das Regierungsprogramm gegen die Einrichtung von Modellregionen zur Erprobung der gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen ausgesprochen. Im Arbeitsübereinkommen von SPÖ und ÖVP seien Modellregionen nicht vorgesehen. Amon sieht das anders: "Der Koalitionspakt ist nicht die Bibel. Es gibt auch bei anderen Themen Vorschläge, die über den Pakt hinausgehen. Etwa die sinnvolle Anregung, das Verbot der Sterbehilfe in die Verfassung zu schreiben."
Modellregion in der Steiermark?
In Sachen Gesamtschule will Amon Schulversuche zulassen. Gleichzeitig müsse es aber auch "Waffengleichheit" geben. Neue Mittelschulen (NMS) und AHS müssten gleich viel Geld bekommen, darüber hinaus müsse es einen einheitlichen Schulerhalter und "gleich qualifiziertes Personal" geben. Für die Steiermark regt Amon an, acht Jahre lang in einer Region die AHS-Unterstufe als gemeinsame Schule zu führen und in einer anderen die Neue Mittelschule.
Die ÖVP-Landeschefs begehren in Bildungsfragen heftiger als je zuvor gegen Parteiobmann Michael Spindelegger auf. So mancher nutzt die Schulfrage vor allem, um seiner Verärgerung über die Regierung Luft zu machen.