Ski alpin: Defago siegt im Super-G, Franz auf Platz drei

Didier Defago
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Der Schweizer Didier Defago triumphierte auf der verkürzten Streif. Max Franz wurde hinter Bode Miller und ex aqueo mit Aksel Lund Svindal Dritter.

Nach seinem Abfahrts-Triumph 2009 hat sich Didier Defago nun auch einen Super-G-Sieg auf dem Hahnenkamm geholt. Der Schweizer setzte sich am Sonntag in der Kitzbühler Sprint-Variante in 1:10,38 Minuten und mit 0,05 Sekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Bode Miller sowie 0,15 vor den Ex-aequo-Dritten Max Franz aus Kärnten und Aksel Lund Svindal aus Norwegen durch.

Es war der fünfte Weltcupsieg für den Abfahrts-Olympiasieger von Vancouver 2010, der zum ersten Mal seit seinem Abfahrtserfolg 2011 in Bormio wieder auf dem Podest gelandet war. "Diese Piste liebt mich, die Form stimmt. Es war relativ flüssig gesteckt, ich wusste, dass die Zeiten eng werden und man einen sauberen, fehlerfreien Lauf erwischen muss", sagte der 36-jährige Defago, der noch nicht entschieden hat, ob es seine letzte Kitz-Rennen waren.

Anders als am Samstag, als Miller seinen dritten Rang in der Abfahrt mit saurer Miene zu Kenntnis genommen hat, war er mit dem zweiten Platz im Super-G zufrieden. "Das passt so. Ich bin sehr aggressiv gefahren, es war ein hartes Rennen und schwer zu gewinnen", meinte Miller.

Franz: "Hier auf dem Stockerl zu sein, ist geil"

Den zweiten Podestplatz seiner Karriere umjubelte Franz, der sich damit wohl ins Olympia-Super-G-Aufgebot für die Winterspiele gedrängt hat. "Du musst bei diesem verkürzten Super-G Risiko nehmen, voll angreifen, darfst nicht nachlassen. Da ist natürlich die Gefahr, dass du zu viel gibst. Es war ein bisschen über dem Limit bei mir. Aber in Kitzbühel auf dem Stockerl zu stehen, ist was richtig Geiles", weiß Franz.

Das Platzerl auf dem Podest teilte er sich mit Svindal, der wie Miller das zweite Kitz-Stockerl bei der Auflage 2014 einfuhr. "Man will logischerweise gewinnen, aber Top Drei ist immer gut", meinte der Norweger, der seine Führung im Gesamtweltcup auf Marcel Hirscher ausbaute. Der Salzburger betritt den Super-G, weil dieser auch zur Hahnenkamm-Kombi zählt. Hirscher hat 1,43 Sekunden Rückstand auf Svindal, um 18.00 Uhr geht der Kombislalom in Szene.

Reichelt diesmal im geschlagenen Feld

Vom Abfahrts-Podest kam einzig Triumphator Hannes Reichelt im Super-G unter die Räder und landete am Ende des Feldes weit außerhalb der Punkteränge. "Fokussiert war ich schon, aber ich bin schlecht Ski gefahren, sonst fällt man nicht fast her. Ich habe mich schon mehr im Netz gesehen, gut, dass ich noch aufgestanden bin. Es was ein Gemetzel da runter, da darfst dir keinen Fehler leisten", sagte der Salzburger, der vor dem Start wegen seiner Rückenprobleme wieder behandelt werden musste.

Zweitbester Österreicher wurde Otmar Striedinger als Sechster (+0,30), er festigte damit seinen Olympiastartplatz in dieser Disziplin. "Am Hausberg habe ich mir gedacht, entweder du kehrst jetzt in die Hütte ein, oder du gibst jetzt endlich gescheit Gas." Gesagt getan, an seine Zeit unten kam niemand heran. Überraschender Zehnter wurde Markus Dürager (0,41) im erst zweiten Weltcup-Super-G seiner Karriere: "Ich bin einfach sauber und technisch perfekt Ski gefahren", brachte es der Altenmarkter, der schon im Dezember in der Abfahrt in Bormio Zehnter war, auf den Punkt.

Neue Spannung im Olympia-Kampf

Spannend wird, wer die weiteren zwei ÖSV-Tickets für die Winterspiele bekommt, neben Reichelt kommen dafür vorrangig auch Georg Streitberger (Sonntag 12.) und Matthias Mayer (13.) infrage, Romed Baumann (ex-aequo-13.) und Joachim Puchner (16.) dürften aus dem Rennen sein.

Wie erwartet hatte der Schneezuwachs in der Gamstadt eine zeitliche Verlegung des Super-G nach hinten erfordert, die Schufterei der Pistenarbeiter machte sich aber bezahlt und nach Spezialslalom und Abfahrt ging damit auch das dritte Rennen am Hahnenkamm in Szene. Allerdings war der Start nach unten verlegt worden, gefahren wurde bei dann guten Bedingungen vom Seidlalmsprung. Den Abschluss des Kitz-Festes bildet der Kombi-Slalom.

(APA)

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