Heimische Firmen sind von den Unruhen in Bosnien und Herzegowina bislang kaum betroffen.
Wien. Bosnien und Herzegowina ist für österreichische Firmen ein wichtiger Auslandsmarkt. Viele österreichische Großbanken (Raiffeisen, Bank Austria, Hypo Alpe Adria) und Versicherungen (Vienna Insurance Group, Uniqa und Grazer Wechselseitige) sind im Land vertreten. Zuletzt lagen die Exporte bei 344 Millionen Euro und die Importe bei 387 Millionen Euro.
Von den Ausschreitungen sind die heimischen Firmen bislang kaum betroffen. Sollten sich die Unruhen aber ausweiten, könnten in den Zentren der betroffenen Städte die Bankfilialen vorübergehend geschlossen werden, heißt es. Österreich ist in Bosnien mit einem Investitionsvolumen von einer Milliarde Euro der größte Investor und liegt damit vor Serbien, Kroatien und Slowenien.
Österreich ist damit für knapp 20 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen verantwortlich. In vielen Branchen sind österreichische Firmen Marktführer. Vor allem der Finanzsektor wird von ihnen dominiert.
Hauptrisiko stellen die „Kapitalflüsse und die fehlende Liquidität dar, da bosnisch-herzegowinische Firmen generell unter Liquiditätsengpässen leiden, was durch die Krise noch verstärkt wurde und somit zu einem Wiederaufleben des traditionellen Tauschhandels führte“, heißt es in einer Broschüre der Wirtschaftskammer. (höll)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2014)