Paul Kasonkomona hatte die Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen gefordert. In Sambia ein Gesetzesverstoß.
Ein Gericht in Sambia hat am Dienstag einen Aktivisten freigesprochen, der die Entkriminalisierung der Homosexualität gefordert hatte. Die Vorwürfe gegen Paul Kasonkomona (38) seien nicht ausreichend begründet gewesen, sagte seine Anwältin Anneke Meerkotte. "Der Richter war klar: Die öffentliche Diskussion ist wichtig, auch über umstrittene Fragen, die manche Mitglieder der Gemeinschaft anwidern."
Meerkotte wertete das Urteil als "großen Sieg für die Meinungsfreiheit". Kasonkomona war im vergangenen April festgenommen worden, nachdem er im Fernsehen die rechtliche Anerkennung von Homosexualität gefordert hatte, um den Kampf gegen Aids zu erleichtern. Die Anklage hatte dies als Propagierung von Homosexualität gewertet, was in Sambia verboten ist, und ihm "Aufruf zur Teilnahme an unmoralischen Aktivitäten" vorgeworfen.
Die Gerichtsentscheidung erfolgte einen Tag, nachdem der ugandische Präsident Yoweri Museveni ein umstrittenes Gesetz unterzeichnete, das besonders harte Strafe für Homosexualität in Uganda vorsieht. In den meisten Ländern Afrikas ist Homosexualität gesetzlich verboten und Lesben und Schwule sind in der Gesellschaft vielfältiger Diskriminierung ausgesetzt.
(APA/AFP)