Maria Vassilakous Retorten-Grätzel

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die Stadt Wien plant bis zu 100.000 Wohnungen in sechs Neo-Stadtteilen. Das größte Projekt soll auf dem Nordbahnhof-Areal in Leopoldstadt Platz finden.

Wien. „Wenn Sie in die Seestadt Aspern fahren, stehen dort jetzt 40Kräne. Das sind nur Bauarbeiten auf einem Bruchteil des Areals. Würde das ganze Flugfeld auf einmal bebaut, stünden dort 200 Kräne – und die Wohnungen, die diese 200 Kräne bauen würden, würden gerade einmal reichen, um jene Menschen unterzubringen, um die Wien in einem Jahr wächst.“

Das ist das theoretische Unterfutter, mit dem Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und SPÖ-Planungssprecher Omar Al-Rawi am Dienstag sechs Stadtteile präsentierten, die quer durch Wien bis 2015 gewidmet werden sollen. Rund 10.000 (großteils geförderte) Wohnungen sollen in den kommenden Jahren in U-Bahn-Nähe entstehen, allerdings nicht als reine Wohnsiedlungen, sondern in gemischten Wohn- und Betriebsgebieten, die auch Einkaufsmöglichkeiten bieten sollen. Und in der Mitte der Siedlungen soll öffentlicher Raum stehen. „Eine neue Interpretation des Grätzelprinzips“ nennt Vassilakou das.

In Aspern hat die Stadt die Pläne für das ursprünglich als Wissenschaftsviertel geplante Seeparkquartier angepasst: 700 Wohnungen sollen hier nun zusätzlich entstehen. Außerdem sei die Stadt im Gespräch mit Bauträgern für zwei Hochhäuser. „Mit 100 Metern Höhe könnte hier das größte Holzhochhaus der Welt entstehen“, sagt Vassilakou.

Ebenfalls am Ende der U2 liegt das Hausfeld, eine 26 Hektar große Brachfläche, die Platz für 2900 Wohnungen bieten soll.

(C) DiePresse

Großes Rätselraten hat es in den vergangenen Wochen um die Zukunft der Krieauer Trabrennbahn gegeben; an deren Rand (Richtung der neuen WU) und bei der U2-Station Stadion sollen ebenfalls neue Bauten entstehen, darin sollen rund 800 Wohnungen enthalten sein, von denen ein Teil auch für Studenten leistbar sein soll. Die (denkmalgeschützten) Tribünen der Trabrennbahn sollen in das Projekt integriert werden.

Anstelle der nahen „Sport-&-Fun-Halle“ neben dem Radstadion sollen ebenfalls 400 bis 600Wohnungen entstehen.

Das größte Projekt soll auf dem Nordbahnhof-Areal in Leopoldstadt Platz finden: 4000 Wohnungen in zum Teil bis zu 80 Meter hohen Gebäuden, die einen großen öffentlichen Park umkränzen. Im Inneren der Siedlung sollen Autos nicht zugelassen sein.

Neu gestaltet soll auch das Betriebsgebiet zwischen Muthgasse und B14 nördlich der U4 Heiligenstadt werden; hier sollen bis zu 1000 Wohnungen entstehen. (gr)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

Stadtplanung: Wie groß kann Wien noch werden?

Bis 2035 wird die Bundeshauptstadt die Zwei-Millionen-Marke überspringen. Weil der Grünraumanteil bestehen bleiben soll, sind aber binnen zehn Jahren alle Brachen verbaut.
Trabrennbahn Krieau Wien
Wien

Krieau: Baubeginn für Wohnungen im Sommer 2015

Auf einer Gesamtfläche von 81.000 Quadratmetern entstehen 1000 Wohnungen. Die Fertigstellung ist für 2016/17 geplant.
Wien

Immobilien: Strategie gegen Planlosigkeit

Wien schafft eine zentrale Stelle für Immobilien. Die MA 69 muss künftig alle Vorhaben in Hinblick auf die Kernstrategie der Stadt bewerten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.