Russland

Karin Kneissl zieht nach St. Petersburg

Karin Kneissl bei der Moskauer Konferenz für Internationale Sicherheit heuer im August.
Karin Kneissl bei der Moskauer Konferenz für Internationale Sicherheit heuer im August. Imago / Artyom Geodakyan
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Die ehemalige Außenministerin wird eine von ihr mitbegründete Denkfabrik leiten. Derzeit wohnt sie im Libanon.

Karin Kneissl ist ein gern gesehener Gast in Russland. Die ehemalige Außenministerin nahm vor wenigen Wochen an einer Konferenz in Moskau teil, im Juni war sie Gast beim Wirtschaftsforum St. Petersburg. „Drei Tage intensive Debatten, Interviews und die Conclusio: Die Welt dreht auf Ost-Süd-Ost“, schrieb sie anschließend auf ihrer Instagram-Seite. Dort lobte Kneissl bereits in einem anderen Post die historische Stadt im Nordwesten Russlands: „Eine der schönsten Städte.“ Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, wird Kneissl nun demnächst ganz nach St. Petersburg ziehen, um die von ihr mitgegründete Denkfabrik G.O.R.K.I („Geopolitical Observatory for Russia’s Key Interests“) zu leiten.

Karin Kneissl lebt im Libanon. Immer wieder wurde jedoch gemutmaßt, dass sie nach Russland ziehen könnte. Vergangenen Herbst gab sie am Rande eines Wirtschaftsforums im ostrussischen Wladiwostok bekannt, dass sie nicht habe nach Russland übersiedeln können. Ihre Wahl sei deswegen auf den Libanon gefallen, weil sie dort Bekannte habe und besser arabisch als russisch spreche. Zuvor lebte Kneissl kurzzeitig in Südfrankreich – in Erinnerung bleibt ihre Aussage, sie sei ein „politischer Flüchtling“: „Ich musste flüchten, ich bin nicht freiwillig weg.“ Ihre Beziehungen zu Putin hätten zu einem „de-facto-Arbeitsverbot“ geführt.

Der Knicks ist in die Geschichte eingegangen

Kneissls Beziehungen zu Russland wurden in den letzten Jahren intensiver. Sie kommentiert im Staatsmedium RT, sie nahm einen Aufsichtsratposten im Ölkonzern Rosneft an (den sie jedoch wieder auf Druck der EU wieder verließ), sie hält regelmäßig Vorträge. Im August verbrachte sie Zeit im Dorf Petruschowo bei Rjasan, was neuerlich die Gerüchte über einen möglichen Umzug anheizte. Tass zitierte sie zu dem Zeitpunkt mit den Worten: „Ich überlege mir ernsthaft, nach Russland zu ziehen.“ Selbst eine Einbürgerung stand im Raum.

Die Einladung Wladimir Putins auf ihre Hochzeit in die Steiermark (2018) und der berühmte Knicks sind ohnehin in die Geschichte eingegangen. (red.)

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