2013 gab es 26.100 mehr Jobsuchende. Der Rückgang der Vollzeitbeschäftigung betraf primär Männer, der allgemeine Anstieg der Arbeitslosigkeit traf beide Geschlechter im selben Ausmaß.
Wien. Die Arbeitslosigkeit ist 2013 weiter gestiegen: Laut Statistik Austria erhöhte sich die Arbeitslosenquote (internationale Definition) von 4,3 auf 4,9 Prozent. Es setzte sich ein Trend fort, der für Krisen typisch ist: Vollzeitstellen gingen verloren, Teilzeitstellen legten zu. Laut den Daten der Statistik Austria wurden 45.000 Vollzeitarbeitsplätze abgebaut. Im selben Zeitraum kamen 36.400 Teilzeitstellen dazu. Der Rückgang der Vollzeitbeschäftigung betraf primär Männer, der allgemeine Anstieg der Arbeitslosigkeit traf beide Geschlechter im selben Ausmaß.
Die Statistik Austria meldet sogar eine sinkende Beschäftigung. 2013 sei die Zahl der Erwerbstätigen um 8600 Personen gesunken und lag im Durchschnitt bei 4,18 Millionen. Wie passt das mit den Zahlen des Sozialministeriums zusammen, das Monat für Monat ein neues Beschäftigungshoch meldet? Der Unterschied liegt in der Berechnungsmethode. Die Statistik Austria misst die Arbeitslosigkeit mit der international gängigen ILO-Methode, die auch Eurostat verwendet. Demnach gilt man bereits als beschäftigt, wenn man eine Stunde pro Woche arbeitet. Das Ministerium und das Arbeitsmarktservice (AMS) gehen nach wie vor von einer Rekordbeschäftigung aus. Laut dieser Definition stieg die Zahl der Jobsuchenden im Vorjahr um 26.100 auf 215.200. Die Arbeitslosigkeit wird heuer weiter steigen. Das AMS rechnet erst nächstes Jahr mit einer Trendwende, abhängig davon, wie sich die Konjunktur entwickelt. (hie)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.03.2014)