Salzburgs nächste Ziele nach dem Rekordtitel

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Zuerst der Cup, dann die Champions League, Trainer Roger Schmidt hofft: "Herzstück ist das mannschaftstaktische Verhalten!" Bleiben aber alle Spieler dem Klub erhalten?

Salzburg. Mit dem Meisterteller, der nur als Imitation durch das Stadion getragen worden ist, hat Red Bull Salzburg am Sonntag das erste Ziel erreicht. So früh wie noch nie haben die Roten Bullen die Fußball-Meisterschaft entschieden, es soll aber nur ein Zwischenschritt sein. An weiteren Zielen mangelt es den Salzburgern nicht, am Ende soll in einem halben Jahr der Einzug in die Champions League stehen.

Tore, Rekorde, ÖFB-Cup, Champions League und die Hoffnung, die erfolgreiche Mannschaft auch über den Sommer zusammen zu halten, stehen in den nächsten Monaten auf dem Salzburger Wunschzettel. Dass sich die Mannschaft nach dem ersten Etappenziel nicht zurücklehnt, dafür soll gleich der nächste Gegner sorgen. Salzburg gastiert am Mittwoch beim entthronten Vorgänger Austria Wien. Die Elf von Trainer Roger Schmidt will dort meisterlich auftreten und sich den nächsten Rekorden nähern.

"Es gibt noch 1.000 gute Gründe, auch in den restlichen Spielen alles zu geben. Jetzt haben wir die Motivation, noch weitere Rekorde zu brechen", erklärte Schmidt am Sonntagabend nach Bierdusche am Rasen und dem unfreiwilligen Bad im Whirlpool der Kabine.

So fehlen seinem Team nur noch drei Treffer zum Torrekord von Rapid aus der Saison 1985/86 (101), auch der Punkterekord der Austria aus der vergangenen Saison (82) ist bei aktuell 70 Punkten und noch acht ausstehenden Spielen durchaus in Reichweite. Mit eine Erfolg in Favoriten würde man am Mittwoch den 13. Sieg en suite feiern und damit die Bestmarke der Austria in einer Saison (1985/86) einstellen. Saisonübergreifend ist Rapid mit 14 (1986/87, 1987/88) die Nummer eins.

Schmidt, der Salzburg im Sommer 2012 übernommen hat und den Liga-Krösus auf eine attraktive und erfolgreiche Spielweise getrimmt hat, lobte in der Stunde des Triumphs seine Schützlinge kollektiv. "Für mich ist es eine besondere Meisterschaft, obwohl es nicht schwer ist mit Red Bull Meister zu werden. Für mich zählt vielmehr die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, und die ist außergewöhnlich. Die Geschlossenheit ist unsere große Stärke und nicht die individuelle Qualität. Das Herzstück ist das mannschaftstaktische Verhalten", betonte der 47-jährige Deutsche, der sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen will. "Es gibt noch Dinge, die man verbessern kann", sagte er.

Sportdirektor Ralf Rangnick meine beinahe ident: "Mit dieser Mannschaft Meister zu werden in Österreich ist jetzt nicht so etwas ganz Besonderes, aber in der Art und Weise mit diesem Fußball schon." Rangnick konstatierte dabei eine gute Entwicklung. "Die Mannschaft spielt im Vergleich zur Vorsaison nochmal einen anderen Fußball, das war eine deutliche Steigerung. Wenn man sich den internationalen Fußball anschaut, sind es wenige Teams, die so spielen, aber die, die es so spielen, sind erfolgreich. Aber es geht natürlich darum, immer etwas zu verbessern", erklärte er.

Rangnick gab ebenfalls die Qualifikation für die Champions League als das große Ziel aus und will das möglichst mit der aktuellen Mannschaft erreichen. "Jetzt geht es darum, dass wir es im Sommer schaffen, uns erstmals für die Champions League zu qualifizieren. Wenn die Mannschaft so zusammenbleibt, braucht es nur ein paar punktuelle Verstärkungen", sagte der Deutsche.

Verträge laufen nur von Ersatztorhüter Eddy Gustafsson, Verteidiger Florian Klein sowie den Mittelfeldspielern Stefan Hierländer und Marco Meilinger aus. Die Aufgabe wird aber auch sein, die aktuellen Leistungsträger davon zu überzeugen, wahrscheinlich hereinflatternde attraktive Angebote abzulehnen und mit Salzburg den Angriff auf die Königsklasse zu starten. Mit dem dänischen Außenverteidiger Peter Ankersen von Europa-League-Gegner Esbjerg steht ein Neuzugang bereits fest.

Daher steht auch für Verteidiger Christian Schwegler fest: "Wir werden auch nächstes Jahr wieder voll angreifen. Ich glaube aber nicht, dass es so leicht wird, so ein Selbstläufer. Unser großes Ziel ist die Champions League, aber das nächste Ziel ist der österreichische Cup", erklärte der Schweizer, der mit seinen Kollegen auf die offizielle Meisterfeier noch ein bisschen warten muss. Die steigt erst beim letzten Saison-Heimspiel gegen Ried am 4. Mai.

Bleibt als vorerst einziger Makel in dieser Saison das Aus im Europa-League-Achtelfinale, umso mehr, als die 1:2-Heimniederlage am vergangenen Donnerstag gegen Basel durchaus vermeidbar war. "Der Donnerstag war brutal. Das kann der Meistertitel nicht wettmachen", sagte Rangnick. Verteidiger Martin Hinteregger meinte: "Am Ende der Saison werden wir mit Sicherheit ein bisschen traurig sein, weil einfach mehr drin gewesen wäre."

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