Bundesliga: Ein Dreikampf um zwei heiß begehrte Tickets

FUSSBALL TIPP3-BUNDESLIGA: SK RAPID WIEN - RZ PELLETS WAC
FUSSBALL TIPP3-BUNDESLIGA: SK RAPID WIEN - RZ PELLETS WAC(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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Hinter Salzburg bildete sich mit Grödig, Rapid und Austria ein Trio, das Ambitionen auf einen internationalen Startplatz hegt.

Wien. Die zwei über die Bundesliga zu vergebenden Plätze in der Europa-League-Qualifikation sind spätestens seit Samstag wohl ein Fall für drei. Der SV Grödig (43Punkte) sowie Rapid und die Austria (je 42) fuhren in der 28.Runde allesamt Siege ein und dürften sich die Ränge zwei und drei untereinander ausmachen – dem Fünften, Ried, fehlen auf den dritten Rang schon sieben Zähler.

Während die Innviertler durch die 1:4-Heimniederlage gegen Grödig nur noch geringe Chancen auf die Top drei haben, darf der zweitplatzierte Aufsteiger weiter vom internationalen Geschäft träumen. Neuer Tabellendritter ist Rapid. Die Hütteldorfer weisen dank eines Heim-3:0 über den WAC die um einen Treffer bessere Tordifferenz als die Austria nach dem 1:0 bei der Admira auf. Im achten Versuch gelang den Grün-Weißen erstmals ein Sieg über den WAC. Dennoch hielt sich der Jubel bei Trainer Zoran Barišić in Grenzen, schließlich lieferte seine Mannschaft eine alles andere als überzeugende Leistung ab. „Wir wissen, dass wir uns steigern müssen. Dieser Sieg war mehr erkämpft als erspielt“, gab der Wiener zu.

„Rapid wäre fällig gewesen“

Er sei mit dem Auftritt seiner Schützlinge „nicht zufrieden“, so Barišić nach dem Spiel. „Wir hatten eine gute Anfangs- und Schlussphase, dazwischen aber war es mehr Kampf und Krampf.“ Auch das 1:0 nach einem fragwürdigen Elfmeter in der 20. Minute brachte keine Ruhe ins Rapid-Spiel. „Danach hatte ich das Gefühl, dass wir mit angezogener Handbremse spielen. Da hat man die Verunsicherung gespürt“, erklärte der 43-Jährige. Sein WAC-Kollege Dietmar Kühbauer musste sich, auf die Elfmeter-Entscheidung angesprochen, auf die Zunge beißen. „Dazu will ich nichts sagen, es hat eh jeder gesehen“, sagte der Burgenländer. Der Strafstoß war Schiedsrichter Manuel Schüttengruber von Assistent Stefan Kühr angezeigt worden – danach entschuldigte sich Schüttengruber laut Kühbauer. „Aber davon haben wir jetzt auch nichts mehr“, meinte der WAC-Betreuer. Kühbauer suchte den Grund für die Niederlage allerdings nicht nur beim Schiedsrichter.

„Wir hatten zwei große Chancen auf den Ausgleich, haben aber insgesamt zu wenig Mut gezeigt. Rapid wäre fällig gewesen“, sagte der Ex-Teamspieler, der von der Qualität der Partie im Hanappi-Stadion nicht sonderlich beeindruckt war. „Rapid war der verdiente Sieger in einem Spiel von zwei schwachen Mannschaften.“ So wie Rapid ist auch Grödig dank des 4:1 in Ried weiterhin auf Europa-League-Kurs. „Nach den letzten vier Runden war das heute ein Befreiungsschlag“, kommentierte Trainer Adi Hütter den ersten Sieg seit 15.Februar, mit dem Platz zwei erfolgreich verteidigt wurde. Weniger erquicklich war für Hütter der Umstand, dass sich Fountas (Knie) und Strobl (Schulter) Verletzungen zugezogen haben, sind doch schon Hart, Potzmann, Boller und Schubert außer Gefecht.

Für Ried scheint der EL-Zug hingegen langsam abzudampfen. Der Rückstand auf die viertplatzierte Austria beträgt bereits sieben Punkte. „Unseren Spielern fehlt derzeit das Selbstvertrauen. Über Europa brauchen wir jetzt nicht mehr zu reden“, stellte Ried-Goalie Thomas Gebauer klar. Die Austria hatte in der Südstadt nur in der ersten Hälfte etwas mehr vom Spiel und in David de Paula den einzigen Torschützen des Nachmittags. Schließlich war es auch Goalie Heinz Lindner zu verdanken, dass man punktegleich mit Rapid und klar im Plansoll liegt.

Für die Admira war die erste Heimschlappe seit 19.Oktober im Abstiegskampf kein Beinbruch, weil auch Schlusslicht Innsbruck bei Sturm Graz 1:3 unterlag und vor dem direkten Duell am Dienstag neun Punkte hinter den Niederösterreichern liegt. Sturm durfte angesichts des ersten Sieges 2014 aufatmen. Trainer Darko Milanič blieb dennoch zurückhaltend: „Es war ein sehr wichtiges Spiel, aber es sind auch nur drei Punkte.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.03.2014)

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