Wiener „Glaspalast": Stadt prüft Neubau

Archivbild: Das ehemelige Rechenzentrum
Archivbild: Das ehemelige Rechenzentrum(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Die Wiener Stadtentwicklung Gmbh lässt nach der Kritik von Denkmalschützern nun mehrere Varianten des Siegerprojekts erarbeiten. In der Josefstadt sprechen sich alle Fraktionen gegen den Neubau aus.

Der geplante Neubau in der Rathausstraße 1, der die  Sichtachse von der Josefstädter Straße auf den Stephansdom beeinträchtigen würde, wird erneut geprüft. Die für die Projektabwicklung zuständige Wiener Stadtentwicklung Gmbh (WSE), eine Tochter der Wien-Holding, lässt mehrere Varianten des Siegerprojekts erarbeiten, gegen das sich zuletzt auch die Denkmalpfleger von Icomos ausgesprochen hatten. Auch die Bezirksvertretungen des ersten und achten Bezirks sind gegen das von der WSE präsentierte Siegerprojekt aus, da es - anders als der bestehende Glaspalast - den Blick beeinträchtigt.

In der Josefstadt hat das Bezirksparlament gestern, Mittwoch, mit den Stimmen aller Fraktionen einen Beschluss gefasst, wonach der uneingeschränkte Blick auf den Stephansdom erhalten bleiben müsse. Auch die vier Bäume in der Stadiongasse dürften dem Bauplänen nicht zum Opfer fallen, heißt es im Antrag. Zudem wird die Stadt aufgefordert, die Bürger in die Bauvorhaben intensiv miteinzubeziehen.

Der derzeitige Glaspalast, der 1980 als Rechenzentrum der Stadt Wien eröffnet wurde, wurde seinerzeit bewusst so geplant, dass die Sichtbeziehung nicht beeinträchtigt ist. Der geplante Neubau ist laut Entwurf um einige Meter weiter Richtung Straße angelegt und würde somit die Sicht behindern.

"Bemüht, alle Interessen einzubinden"

Ob man von diesen Plänen nach Protesten von Bürgern ("Rettet den Stefflblick") und Kritik von erstem und achtem Bezirk von den umstrittenen Plänen abweichen wird, sei noch offen. Man prüfe derzeit mehrere Varianten, sagt ein WSE-Sprecher, und sei bemüht, die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen. Die Josefstädter Bezirksvorsteherin Veronika Mickel (ÖVP) führt diese nochmalige Prüfung auf den Druck durch Bürger - die in einer Petition ("Rettet den Steffl-Blick") Unterschriften gegen den Neubau sammeln - und Bezirk zurück. "Ich werden nicht locker lassen, bis die Wien Holding klarstellt, dasss der Steffl-Blick uneingeschränkt erhalten bleibt", so Mickel in einer Aussendung am Donnerstag.

Rendering des geplanten Neubaus
Rendering des geplanten Neubaus(c) APA/Schubert und Schubert ZT-KG

(mpm)

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