Außenminister Schallenberg besuchte am Ende seiner Irak-Reise Erbil. In Bagdad ringen die Kurden derweil um die Aufteilung der Öleinnahmen.
Bagdad/Erbil. Der Angreifer schleicht sich geduckt an das Camp heran. Dann geht er in Deckung und eröffnet das Feuer. Die irakischen Sonderpolizisten, die sich hinter einem Erdwall und Sandsäcken verschanzt haben, schießen zurück. Dann braust ein gepanzertes Geländefahrzeug der irakischen Polizei mit hoher Geschwindigkeit heran und greift in das Geschehen ein.
Es ist nur eine Vorführung mit Knallpatronen, die Iraks Polizeikräfte darbieten. Außenminister Alexander Schallenberg hat im Zuge seiner Irakreise auch das Camp Dublin nahe des Flughafens von Bagdad besucht. In dem gewaltigen Areal werden irakische Polizisten ausgebildet, vom Einsatz gegen Terroristen bis hin zum Kampf gegen Drogenkriminalität. Hilfe erhalten sie dabei von der EU-Unterstützungsmission EUAM.
Zehntausende Vertriebene
In der Vergangenheit hatten Iraks Polizeikräfte vor allem auch gleichsam militärische Aufgaben übernommen – im Krieg gegen die Jihadisten des sogenannten Islamischen Staates (IS). 30.000 Mann haben sie dabei verloren, waren etwa im Einsatz in der Schlacht um die Millionenstadt Mossul, des einstigen Zentrums des IS im Irak.