Sprechblase Nr. 509. Warum Zugehörigkeit Diversität nicht ausschließt.
Es gibt gelungene, eingängige Akronyme. UNO für die Vereinten Nationen etwa. Oder Mint. Da wirken Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gleich so erfrischend wie Pfefferminze – und besser als das englische Stem (science, technology, engineering and mathematics).
Und (zumindest im Deutschen) nicht ganz so gelungene. Etwa DEI – österreichisch ausgesprochen klingt es ein bisschen nach sterben. Die Abkürzung funktioniert auch nicht besser, seit man ihr hinten ein B angehängt hat, also – Achtung, Sprechblase – DEIB (diversity, equity, inclusion und eben belonging).
Inhaltlich ist das „B“ sinnvoll, denn bei allen Unterschiedlichkeiten geht es in den Teams um das Gemeinsame. Und dazu wiederum braucht es das angesprochene Zugehörigkeitsgefühl.
Dieses Gefühl zu erzeugen sollte Unternehmen leichtfallen. Deutlich leichter als der UNO.
michael.koettritsch@diepresse.com
In der „Sprechblase“ spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts „Management & Karriere“ in der „Presse“, wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Management- und Businesssprechs auf und nach.